Amnesty International warnt vor mehr Tasern bei der Polizei

Essen/NRW - Nach dem Todesfall bei einem Taser-Einsatz der Polizei in Dortmund hat Amnesty International vor einer weiteren Ausrüstung der Polizei mit den Geräten gewarnt.

Die Taser bei der Polizei wurden in NRW zunächst getestet.
Die Taser bei der Polizei wurden in NRW zunächst getestet.  © Rolf Vennenbernd/dpa

Mathias John, Rüstungsexperte bei Amnesty International in Deutschland, sagte der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (Freitagsausgabe), der Todesfall zeige erneut die Risiken des Einsatzes von Elektroschockern - insbesondere im Streifendienst bei der Polizei.

Dabei seien Menschen mit Risiko eines Herz- oder Atemstillstands besonders gefährdet. Man könne ihnen auch nicht immer ansehen, dass sie Risikopersonen seien.

Daher fordere Amnesty International weiterhin, die Elektroschockwaffen nicht im allgemeinen Streifendienst zu verwenden und "auf eine Ausweitung der Ausrüstung mit Distanzelektroimpulsgeräten für die tägliche Polizeiarbeit zu verzichten".

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Ein 44-Jähriger war in der Nacht zum Mittwoch nach dem Einsatz eines Tasers in Dortmund gestorben.

Mann war schwer herzkrank

Laut Obduktion war der Mann schwer herzkrank und stand zudem unter erheblichem Alkoholeinfluss.

Ob der Tod des Mannes tatsächlich vom Taser verursacht wurde, konnte noch nicht sicher festgestellt werden. NRW-Innenminister Herbert Reul (70, CDU) versprach am Donnerstag eine gründliche Aufarbeitung des Falls.

Titelfoto: Rolf Vennenbernd/dpa

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