Groß-Waldbrand mit Explosionen in Hessen: War es Brandstiftung?

Darmstadt/Münster - Ein verheerender Waldbrand in Hessen sorgte deutschlandweit für Schlagzeilen: Die Flammen wüteten bei einem Munitionslager! Geht das Feuer auf einen oder mehrere Feuerteufel zurück? Die Kriminalpolizei ermittelt.

Nach einem verheerenden Waldbrand bei Münster in Südhessen geht die Polizei von Brandstiftung aus.
Nach einem verheerenden Waldbrand bei Münster in Südhessen geht die Polizei von Brandstiftung aus.  © 5vision.media

Wie die Polizei im Südhessen am heutigen Donnerstag mitteilte, steht inzwischen der Verdacht im Raum, dass der Waldbrand nahe Münster im Landkreis Darmstadt-Dieburg eventuell auf Brandstiftung zurückgehen könnte.

Daher suchen die Ermittler Zeugen, die Hinweise zur Aufklärung des Brandes geben können. Insbesondere fragen die Beamten, wem verdächtige Personen oder Fahrzeuge beim sogenannten "Muna-Gelände" in Münster aufgefallen sind.

Hinweise nimmt die zuständige Kriminalpolizei in Darmstadt unter der Telefonnummer 061519690 entgegen.

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Auch bei anderen, jedoch deutlich kleineren Waldbränden im Süden von Hessen geht die Polizei von Brandstiftung aus. Diese Brände ereigneten sich allerdings nicht im Kreis Darmstadt-Dieburg, sondern im benachbarten Landkreis Offenbach.

Der Waldbrand bei Münster brach in der vergangene Woche am Samstag aus, auf einer Fläche von rund 20 Hektar wüteten zum Höhepunkt des Brandes die Flammen.

Die Feuerwehr brauchte bis zum Montag, um den Waldbrand unter Kontrolle zu bringen, Hunderte Einsatzkräfte aus Hessen, Baden-Württemberg und Bayern waren mit den Löscharbeiten beschäftigt.

Waldbrand bei Münster: Zahlreiche Feuerwehrleute mussten vom Rettungsdienst behandelt werden

Der Waldbrand bei Münster brach am Samstag aus, erst am Montag hatte die Feuerwehr die Flammen unter Kontrolle.
Der Waldbrand bei Münster brach am Samstag aus, erst am Montag hatte die Feuerwehr die Flammen unter Kontrolle.  © 5vision.media

Was das Feuer besonders gefährlich machte: Auf und in dem Waldboden lagern Munitionsreste aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs, immer wieder kam es in dem brennenden Wald zu Explosionen.

Durch die lang anhaltende Trockenheit fand das Feuer Nahrung in großer Menge. Zudem bereitete die große Hitze der zurückliegenden Tage den Feuerwehrleuten Probleme: Zahlreiche Einsatzkräfte mussten wegen Hitzefolgen oder Erschöpfung vom Rettungsdienst behandelt werden.

Es war nicht der einzige Waldbrand in Hessen, der in der vergangenen Woche für deutschlandweites Aufsehen sorgte.

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Parallel zu dem Brand in Südhessen kämpften rund 1000 Feuerwehrleute bei Haiger und Dillenburg im mittelhessischen Lahn-Dill-Kreis gegen ein verheerendes Feuer: Die Flammen erfassten eine Waldfläche von rund 33 Hektar.

Titelfoto: 5vision.media

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