Nach Großbränden im Harz: So soll der Wald in Zukunft besser geschützt werden
Wernigerode - Großbränden im Harz wie in diesem Sommer soll künftig stärker vorgebeugt werden.
Zu den Maßnahmen gehört, dass insbesondere rund um Schierke am Fuß des Brocken vermehrt abgestorbene Bäume beseitigt werden sollen, sagte Forstminister Sven Schulze (43, CDU) am Freitag in Wernigerode.
Zudem sollten künftig sogenannte Wundstreifen - 2,5 bis 3 Meter breite vegetationslose Streifen etwa entlang von Straßen oder Bahnstrecken - geschaffen werden, um die Ausbreitung von Bränden zu erschweren. Um das zu ermöglichen, sei die Waldbrandgefahrenklasse für den Landkreis Harz verändert worden, sagte Schulze.
Der Nationalpark Harz werde zudem mehr Brandschneisen schaffen, damit die Feuerwehr Brandorte besser erreichen könne. Wo und in welchem Ausmaß solche Brandschneisen entstehen sollen, solle der Nationalpark gemeinsam mit der Feuerwehr entscheiden, gegebenenfalls müssten Naturschutzbehörden einbezogen werden, sagte Schulze.
Zunächst seien die politischen Voraussetzungen geschaffen worden.
Maßnahmen in "Wernigeröder Erklärung" festgehalten
Die Maßnahmen sind in einer "Wernigeröder Erklärung" festgehalten worden, die Schulze gemeinsam mit dem Leiter des Nationalparks Harz, Roland Pietsch (57), dem Landrat des Landkreises Harz, Thomas Balcerowski (50), und Wernigerodes Oberbürgermeister Tobias Kascha (42) unterzeichnete.
Vereinbart wurde darin auch, dass die Harzer Schmalspurbahnen (HSB) künftig bis zur Waldbrandgefahrenstufe 3 ohne Absprachen mit Dampfloks auf den Brocken fahren dürfen. Bei Stufe 4 entschieden die Behörden, bei der höchsten Stufe 5 dürfe die Strecke zum Brocken nicht mehr mit Dampfloks befahren werden, sagte Schulze.
Zudem sollte Streckenläufer die HSB-Strecke zum Brocken unter die Lupe nehmen. Statistiken zeigten, dass es dort vermehrt zu Bränden gekommen sei.
Entlang der Strecken werde zudem genau geschaut, wie mit dem Totholz umgegangen werde, sagte Schulze.
Titelfoto: Julian Stratenschulte/dpa