Waldbrand am Brocken weiterhin nicht unter Kontrolle: Feuerwehrmann schwer verletzt
Wernigerode - Der Großbrand am Brocken im Harz ist auch am dritten Tag noch nicht unter Kontrolle. Das sagte ein Sprecher des Landkreises Harz am Montagmorgen in Wernigerode.

Zunächst hatte ein Sprecher der Landkreises Harz mitgeteilt, dass das Brandverhalten in der Nacht zum Montag stabil geblieben sei. An einigen Stellen soll sich das Feuer trotzdem weiter ausgedehnt haben.
Die Behörden gehen deshalb weiter von einer brennenden Fläche von insgesamt rund 150 Hektar (1,5 Quadratkilometer) aus. Am Vormittag stiegen Löschflugzeuge und Hubschrauber auf.
Dazu müssten die Zeitfenster der Wasserabwürfe koordiniert werden, sagte der Sprecher. Deshalb sei eine zweite technische Einsatzleitung aus Goslar eingerichtet worden.
Bundespolizei und Bundeswehr unterstützen laut Kreisverwaltung mit mobilen Tankstellen für die Betankung der Luftfahrzeuge.
Die Feuerwehr Braunschweig und der Flughafen Braunschweig betanken die Löschflugzeuge.
Insgesamt waren am Montag 300 Einsatzkräfte im Einsatz. Im Schichtbetrieb werden sie immer wieder ausgetauscht. "Es sieht danach aus, dass sich das Feuer nicht weiter ausbreitet", sagte der Landrat.
Unter Kontrolle sei es aber weiter nicht. Und ein "Feuer aus" sei noch nicht in Sicht. Für Mittwoch sei Regen angekündigt, das könne helfen, hofft Balcerowski.
Feuerwehrmann verletzt sich bei Verpuffung
Bei den Löscharbeiten wurde ein Feuerwehrmann schwer verletzt, als es zu einer Verpuffung an einem technischen Gerät kam, wie ein Sprecher des Landkreises Harz am Montagabend mitteilte. Er wurde mit einem Rettungshubschrauber ins Brandverletztenzentrum Bergmannstrost Halle geflogen.
Bisher sind den Angaben nach 2,8 Millionen Liter Wasser über dem Feuer verteilt worden. Die Brandbekämpfung aus der Luft zeige Wirkung, "Löscherfolg stellt sich ein", berichtete der Landkreis-Sprecher.
Flugzeuge und Hubschrauber seien auch für Dienstag bestellt, der Katastrophenfall bestehe fort.


Feuer wütet bereits seit Samstagnachmittag im Nationalpark
Der Brand war am Samstag gegen 14.30 Uhr am sogenannten Goetheweg in der Nähe des Aussichtspunktes Goethebahnhof entdeckt worden. Die Brandursache ist noch unklar. Der Goetheweg zum Brocken gilt als einer der meistfrequentierten Wanderwege im Nationalpark Harz.
Am Sonntag war die brennende Waldfläche, auf der vor allem abgestorbene Fichten stehen, nach Angaben des Landkreises auf eine Größe von rund 150 Hektar (1,5 Quadratkilometer) angewachsen.
Originaltext vom 5. September, 7.37 Uhr
Aktualisiert am 5. September um 9.48 Uhr und 22.20 Uhr
Titelfoto: Christian Butt/nordwestmedia/NMW/dpa