Sichtung ohne Fernglas möglich? Komet nähert sich der Erde, doch es gibt einen Haken!

Berlin - Der Himmel hält im Januar und Februar möglicherweise etwas Zauberhaftes für uns bereit: Ein neu entdeckter Komet wird sich der Erde dermaßen stark nähern, dass man wahrscheinlich nicht einmal ein Fernglas benötigen wird, um ihn zu beobachten.

Komet "C/2022 E3 (ZTF)" liefert uns Ende Januar/Anfang Februar möglicherweise ein Himmelsspektakel.
Komet "C/2022 E3 (ZTF)" liefert uns Ende Januar/Anfang Februar möglicherweise ein Himmelsspektakel.  © Screenshot Twitter/@r_SpacePorn

Der Himmelskörper mit dem Namen "C/2022 E3 (ZTF)" stammt aus dem äußeren Sonnensystem und wurde erst im März vergangenen Jahres von einem Teleskop in Kalifornien festgestellt.

Zunächst dachten die Wissenschaftler, dass es sich um einen Asteroiden handelte, wenig später entdeckte man aber den charakteristischen Schweif, der sich durch die Näherung an das innere Sonnensystem und dessen Wärme bildet.

Derzeit fliegt der Komet noch in Richtung Sonne, später könnten wir Erdbewohner ihn aber mit etwas Glück auch ohne Teleskop zu Gesicht bekommen, da er sich unserem Planeten nähert.

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Er bewegt sich im Laufe des Januars durch mehrere Sternbilder. Dabei passiert er die Nördliche Krone, den Bärenhüter, den Drachen und den Kleinen Bären.

In wenigen Tagen - am 12. Januar - befindet sich "C/2022 E3 (ZTF)" 166 Millionen Kilometer entfernt von der Sonne. Näher wird er unserem Zentralgestirn auf seiner Reise nicht kommen.

Komet ist Anfang Februar der Erde am nächsten

Wenn das Glück auf unserer Seite ist, könnten wir den eisigen Himmelsbrocken mit einem Teleskop oder bloßen Auge beobachten. (Symbolbild)
Wenn das Glück auf unserer Seite ist, könnten wir den eisigen Himmelsbrocken mit einem Teleskop oder bloßen Auge beobachten. (Symbolbild)  © 123rf/polsolee

Stattdessen kommt er unserer Erde immer näher und nimmt stetig an Helligkeit zu.

Ende Januar vermutet die NASA dann den optimalen Moment, um gen Himmel zu blicken: In diesem Zeitraum soll er die gesamte Nacht hindurch in der Nähe des Polarsterns zu sehen sein. Danach könnte das Licht des zunehmenden Mondes Sichtungen stören.

Am 1. Februar erreicht der Himmelskörper dann seinen erdnächsten Punkt. Gerade einmal 42 Millionen Kilometer wird er dann von uns entfernt vorbeifliegen.

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Laut "Scinexx" sollte man sich in jener Nacht einen Standort ohne andere Lichtquellen suchen. Dann könne man "C/2022 E3 (ZTF)" vermutlich sogar mit bloßem Auge und ohne Hilfsmittel erkennen.

Wer den Augenblick verpasst und ein Teleskop zur Hand hat, kann den Februar noch für Beobachtungen nutzen: Am 10./11. Februar wird der Komet dicht am Mars vorbeifliegen, am 15./16. Februar kann man ihn neben dem Stern "Aldebaran" sehen. Anschließend verschwindet der Brocken wieder aus unserem Sichtfeld.

Einen Haken gibt es allerdings noch: Der Himmelsstein könnte laut "Wetteronline" in Sonnennähe zerbrechen. Ob wir "C/2022 E3 (ZTF)" also wie berichtet bewundern können, kann derzeit niemand versprechen.

Es bleibt also spannend!

Titelfoto: Bildbearbeitung: Screenshot Twitter/@r_SpacePorn

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