Uhu-Pärchen bremst Bauarbeiten am Kyffhäuer-Denkmal aus

Steinthaleben/Sondershausen - Wegen eines brütenden Uhu-Paars müssen Arbeiten am Kyffhäuser-Denkmal neu bewertet werden.

Ein Uhu-Pärchen brütet am Kyffhäuser-Denkmal. Da die Vögel geschützt sind, müssen nun Sanierungsarbeiten an der Steilwand neu bewertet werden (Symbolbild).
Ein Uhu-Pärchen brütet am Kyffhäuser-Denkmal. Da die Vögel geschützt sind, müssen nun Sanierungsarbeiten an der Steilwand neu bewertet werden (Symbolbild).  © Zden?k Šulc/123RF

In Kürze sollen Vertreter etwa der Firma, des Bauamts, der zuständigen Naturschutzbehörde und ein Uhu-Experte die Stelle vor Ort begutachten, sagte ein Sprecher des Landratsamts des Kyffhäuserkreis am Mittwoch. Zuvor hatte unter anderem "MDR Thüringen" online berichtet.

Hintergrund ist, dass in der vergangenen Woche ein brütendes Uhu-Paar an der Stelle unterhalb des Denkmals entdeckt wurde, die saniert werden soll. Die Vögel gelten als streng geschützt.

"Als Bauherr sind wir zwar bestrebt, dass die Steilwandsanierung planmäßig zu Ende geführt wird, wir wollen aber auch das Uhu-Paar schützen", so der Sprecher. Denkbar sei etwa, dass zumindest die Arbeiten fortgesetzt werden können, die in gewisser Entfernung zum Nest erfolgen.

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Dazu sei aber die Zustimmung der Naturschutzbehörde und des Fachmanns nötig.

Steilwandsanierung sollte im Sommer abgeschlossen sein

Das Kyffhäuser-Denkmal ist 81 Meter hoch und zeigt ein Reiterstandbild von Kaiser Wilhelm I. und eine Barbarossafigur.
Das Kyffhäuser-Denkmal ist 81 Meter hoch und zeigt ein Reiterstandbild von Kaiser Wilhelm I. und eine Barbarossafigur.  © Matthias Bein/dpa-Zentralbild/dpa

Bislang sei geplant, die 3,2 Millionen Euro teure Sanierung der Steilwand unterhalb des berühmten Denkmals im Sommer abzuschließen. Allerdings könnten sich die Arbeiten mit Blick auf die Uhus nun etwas verzögern und möglicherweise auch teurer werden, sagte der Sprecher. "Aber das haben wir dann zu akzeptieren."

Die Arbeiten an der Steilwand unterhalb des Denkmals sind nötig, um die Stabilität der Wand, aber auch des Denkmals sicherzustellen. Zudem soll in Zukunft ein Aufzug Besucher hoch zum Denkmal bringen.

Das Denkmal an der Landesgrenze von Thüringen und Sachsen-Anhalt greift die Sage vom Kaiser Barbarossa auf, welcher der Legende zufolge im Kyffhäuser-Gebirge schläft.

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Das 81 Meter hohe Bauwerk (1890 - 1896) zeigt ein Reiterstandbild des Kaisers Wilhelm I. und eine schlafende Barbarossafigur.

Vor Kurzem wurde eine Stiftung gegründet, die ab 2024 - ähnlich wie die Wartburg-Stiftung in Eisenach - unter anderem für die Bewirtschaftung und Vermarktung des Denkmals zuständig sein wird. Bislang ist die Kur und Tourismus GmbH Bad Frankenhausen der Betreiber.

Titelfoto: Matthias Bein/dpa-Zentralbild/dpa, Zden?k Šulc/123RF

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