Thüringen registriert politisch motivierte Straftaten vor allem aus rechtsradikalen Gründen
Erfurt - Mehrere Hundert Straftaten hat die Thüringer Polizei in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres im politisch motivierten Bereich registriert. Die Mehrheit der Tatverdächtigen hat mindestens eine Eigenschaft gemeinsam.

Im Bereich der politisch motivierten Kriminalität haben vor allem Straftaten aus mutmaßlich rechtsradikalen Beweggründen die Thüringer Polizei beschäftigt. Das geht aus der Antwort des Innenministeriums auf eine Kleine Anfrage des AfD-Abgeordneten Ringo Mühlmann (45) hervor.
So erfassten Beamten im ersten Halbjahr 2020 vor allem Straftaten, die sie dem rechten politischen Spektrum zuordnete.
Von 624 als politisch motiviert erfassten Delikten seien 418 ins rechte Spektrum eingeordnet worden, heißt es in der Antwort. Das entspricht etwa 67 Prozent des Kriminalitätsaufkommens im politischen Bereich.
Als links motiviert stufte die Polizei 129 der registrierten Fälle ein. Insgesamt 75 Straftaten konnten die Ordnungshüter in kein klassisches Raster eingliedern, zwei gelten demnach als religiös motiviert.
Aus der Statistik geht laut Ministeriumsangaben außerdem hervor, dass der überwiegende Teil der Tatverdächtigen Männer, männliche Kinder und Jugendliche sind. Von den 299 Beschuldigten über alle Bereiche hinweg waren 265 männlichen Geschlechts, heißt es.
Thüringens Innenminister Georg Maier (53, SPD) hat in der Vergangenheit immer wieder betont, dass er die größte Gefahr für die Sicherheit in Thüringen von rechtsmotivierten Straftätern ausgehen sieht.
Titelfoto: Michael Reichel/dpa