30 Jahre Haft: Ex-Popstar R. Kelly steht vor den Trümmern seiner Karriere!

New York - Der frühere Pop-Superstar R. Kelly (55) ist in einem Missbrauchsprozess zu einer Haftstrafe von 30 Jahren verurteilt worden. Das teilte Richterin Ann Donnelly am Mittwoch an einem Gericht in New York mit.

Der frühere Pop-Superstar R. Kelly (55) muss ins Gefängnis. (Archivbild)
Der frühere Pop-Superstar R. Kelly (55) muss ins Gefängnis. (Archivbild)  © Antonio Perez/Pool Chicago Tribune/AP/dpa

Eine Jury hatte den Musiker im vergangenen Jahr nach mehrwöchigem Prozess in allen neun Anklagepunkten - darunter sexuelle Ausbeutung Minderjähriger, Kidnapping und Bestechung - für schuldig befunden.

Kelly, der mit schwarzer Brille, schwarzer Corona-Maske und khakifarbenem Oberteil am Gericht erschien, hatte die Vorwürfe stets zurückgewiesen.

Bevor Richterin Donnelly das Strafmaß verkündete, erzählten sieben Opfer von Kelly nacheinander und teilweise unter Tränen noch einmal ihre Geschichten. Teilweise schauten und sprachen ihn die Frauen dabei direkt an - doch Kelly starrte entweder geradeaus, auf die Notizen vor sich auf dem Tisch, oder unterhielt sich leise mit seinen Verteidigerinnen.

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Der Musiker habe einen "Gotteskomplex", habe "Millionen Menschen manipuliert" und "jämmerliche, unerklärliche" Taten begangen, sagte eine Frau. "Ich bin nicht hier wegen des Geldes und schon gar nicht für Hollywood", sagte eine andere. "Ich bin hier, weil ich Gerechtigkeit suche."

R. Kelly muss weitere Prozesse fürchten

Das Strafverfolgungsteam im Prozess gegen R. Kelly wird von Bundesbeamten eskortiert, als sie am Bundesgericht ankommen.
Das Strafverfolgungsteam im Prozess gegen R. Kelly wird von Bundesbeamten eskortiert, als sie am Bundesgericht ankommen.  © John Minchillo/AP/dpa

Die Frauen berichteten erneut von dem sexuellen, physischen und mentalen Missbrauch, den sie durch Kelly erfuhren - teilweise, als sie noch minderjährig waren. "Robert, du hast so viele Menschen zerstört", sagte eine Frau. "Du bist ein Missbrauchstäter, du bist schamlos, du bist ekelhaft und du bist selbstgerecht", klagte eine andere Frau den Sänger an.

Eine weitere sagte, es gehe ihr nicht um Kellys Reue, denn sie könne sehen, dass er keine zeige. Die Frauen berichteten auch, dass sie von Fans des Sängers, die ihnen nicht glaubten, im Internet angegriffen worden seien.

Die Staatsanwaltschaft hatte im Vorfeld mehr als 25 Jahre Haft und eine Geldstrafe zwischen 50.000 und 250.000 Dollar für den "I Believe I Can Fly"-Sänger gefordert, der bereits seit seiner Festnahme im Sommer 2019 im Gefängnis sitzt. Eine solche Strafe sei unter anderem wegen der Schwere seiner Verbrechen angemessen, außerdem gehe von Kelly nach wie vor eine Gefahr aus, hieß es.

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Mit der Strafmaßverkündung in New York sind die juristischen Auseinandersetzungen für Kelly noch nicht vorbei: Auch in den US-Bundesstaaten Illinois und Minnesota liegen Anklagen gegen den Musiker vor. Ein Prozess in Chicago soll schon Mitte August beginnen.

Titelfoto: Bildmontage: John Minchillo/AP/dpa/Antonio Perez/Pool Chicago Tribune/AP/dpa

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