Tennis-Star Zverev spricht über bittere Horror-Verletzung: "Als wenn mir jemand in Fuß schießt"

Hamburg - Es war so bitter! Tennis-Star Alexander Zverev (25) lieferte vor 16 Tagen im Halbfinale der French Open einen großen Kampf gegen den schier unschlagbaren Sandplatz-König Rafael Nadal (36) ab.

Tennis-Star Alexander Zverev (25) schrie vor Schmerzen, als er sich die schwere Verletzung in Paris zugezogen hatte.
Tennis-Star Alexander Zverev (25) schrie vor Schmerzen, als er sich die schwere Verletzung in Paris zugezogen hatte.  © Thibault Camus/AP/dpa

Beim Stand von 6:7 (8:10) und 6:6 verletzte sich der gebürtige Hamburger allerdings so schwer, dass er das Match aufgeben musste. Die Diagnose folgte kurze Zeit später: Die drei seitlichen Bänder im Sprunggelenk waren gerissen. Es folgte eine Operation, gepaart mit einer wochenlangen Pause.

Im Interview mit Bild am Sonntag sprach Zverev über die schlimmen Szenen auf dem Court Philippe-Chatrier. "Ich erinnere mich nur an drei Geräusche", beschrieb der 25-Jährige das Unglück. "Geräusche, die klingen, als wenn was zerbricht. Kurz hintereinander: knack, knack, knack, ganz schnell."

Anschließend hatte die Nummer zwei der Welt extreme Schmerzen. "Das war der Wahnsinn. Als wenn mir jemand in den Fuß schießt."

Alexander Zverev: Alexander Zverev: Nach Turniersieg ging es mit Freundin Sophia ins Kinderzimmer
Alexander Zverev Alexander Zverev: Nach Turniersieg ging es mit Freundin Sophia ins Kinderzimmer

Zverev ahnte sofort, dass er schlimmer verletzt war. Er konnte seinen Fuß weder bewegen noch auftreten. "Ich habe noch nie eine Partie abgebrochen", erklärte er. "Aber diesmal ging es wirklich nicht mehr."

Der Tennis-Star hatte gehofft, dass sich die Schmerzen nach dem ersten Schock legen würden, aber "in der Umkleide war klar, dass es chancenlos ist".

Eltern kümmerten sich um Alexander Zverev wie um ein Baby

Der 25-Jährige meldete sich wenige Tage nach den schrecklichen Szenen aus dem Krankenbett.
Der 25-Jährige meldete sich wenige Tage nach den schrecklichen Szenen aus dem Krankenbett.  © Screenshot/Instagram/alexzverev123

Gern hätte er in diesen Momenten seine Liebsten um sich gehabt, doch allen voran Freundin Sophia Thomalla (32) konnte aufgrund von Dreharbeiten in Griechenland nicht kommen.

"Für mich war das enttäuschend", gab er zu, verstand es aber, dass es sich dabei um ihren Job handelte. Seine Eltern hatten sich in den folgenden Tagen um ihn gekümmert. "Ich konnte ja nichts allein: duschen, auf Toilette gehen. Die haben für mich gesorgt wie für ein kleines Baby", sagte Zverev.

Relativ schnell ging es von Paris aus nach München, wo die genaue Diagnose festgestellt wurde. Dort sah er auch zum ersten Mal die schrecklichen Bilder - und das in Super-Zeitlupe. "Da wurde mir schlecht", gab Zverev zu.

Alexander Zverev: Sorgen nach Zverev-Aus bei den US Open: "Ich habe da eine Beule"
Alexander Zverev Sorgen nach Zverev-Aus bei den US Open: "Ich habe da eine Beule"

Mittlerweile hat sich die Gefühlslage ein wenig verbessert. "Es geht mir gut. Ich mache nicht viel, liege mit meinen Hunden auf dem Bett, gehe aber auch zweimal am Tag in den Kraftraum", beschrieb er seinen Alltag.

Auch wenn er noch einen Gips und eine Schiene trage, versuche er, seinen Oberkörper fit zu halten. In zwei bis drei Wochen steht die Reha bei Klaus Eder, dem ehemaligen Physiotherapeuten der Fußball-Nationalmannschaft, an.

Alexander Zverev trauert der verpassten Chance um das Finale nach

Wann Zverev wieder zurück auf den Tennisplatz kehrt, ist noch völlig offen.

"Ich werde keiner sein, der sofort spielt, wenn er die erste Sekunde bereit dazu ist", erklärte er. "Wenn ich die US Open spiele, dann nicht für ein, zwei Runden, sondern um sie zu gewinnen. Ich komme erst zurück, wenn ich in dieser Form bin." Vorher müsse er nach eigenen Angaben aber schon noch ein oder zwei Turniere spielen. "Ich habe New York noch nicht abgehakt."

Gleiches gelte aber auch noch für das Halbfinale gegen Nadal. "Der Unfall war sehr bitter, denn es war ein Wahnsinns-Match. Ich hatte das Gefühl, ich hätte gewonnen, wenn ich mir den zweiten Satz hole", gab der 25-Jährige offen zu. Im Finale gegen Casper Ruud (23) wäre er der große Favorit gewesen. "Das war schon eine verpasste Chance."

Eine Chance, die Zverev aber im Laufe seiner Karriere mit Sicherheit noch einmal erhalten wird.

Titelfoto: Thibault Camus/AP/dpa

Mehr zum Thema Alexander Zverev: