Boris Becker fällt hartes Urteil über Tennis-Star Nadal: "Die Tage sind gezählt!"

Melbourne - Diese Worte werden ihm definitiv nicht gefallen! Ein ohnehin am Boden zerstörter Tennis-Superstar Rafael Nadal (36) hat von Legende Boris Becker (55) verbal ordentlich eins um die Ohren bekommen.

Rafael Nadal (36) muss einen erneuten Verletzungsrückschlag hinnehmen - und jetzt auch noch die harten Worte von Boris Becker (55).
Rafael Nadal (36) muss einen erneuten Verletzungsrückschlag hinnehmen - und jetzt auch noch die harten Worte von Boris Becker (55).  © Mark Baker/AP/dpa

Denn der Deutsche, der nach seinem Knast-Aufenthalt bei den Australian Open sein Comeback als Experte bei Eurosport gibt, fällte ein hartes Urteil über den Spanier:

"Das gestern war der erste Schritt in seine Pension. So eine Verletzung ist schwer, in dem Alter dauert es immer länger, bis man wieder fit ist. Ich hoffe und bete, dass er bald wieder gesund wird und dass wir ihn dann spätestens in Paris wieder taufrisch sehen, aber ich glaube, die Tage sind gezählt!" Rums! Das hat gesessen.

Hintergrund dieser Aussage ist eine erneut schwere Verletzung des Titelverteidigers, der am Mittwoch in der ersten Runde gegen den US-Amerikaner Mackenzie McDonald (27) ausgeschieden war.

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Im zweiten Satz hatte sich der 22-fache Grand-Slam-Champion im Bereich der Hüfte verletzt. Einen Tag später kam nach einer MRT-Untersuchung die niederschmetternde Diagnose: Schädigung zweiten Grades am Iliopsoas-Muskel, dem wichtigsten Muskel für die Hüftbeugung in der Leiste des linken Beines.

Becker unterhielt sich nach dem Aus des deutschen Alexander Zverev (25) mit Moderator Matthias Stach (60) über Nadal und sprach diese harten Worte. Nach einer kurzen Unterbrechung ruderte er jedoch ein wenig zurück und überschüttete Nadal mit Lob.

"Er ist einer der wichtigsten Sportler der vergangenen 25 Jahre. Er hat das Tennis verändert, er hat den Sport in Spanien populär gemacht und es wird eine große Lücke entstehen, sollte er aufhören", meinte Becker.

Boris Becker wünscht sich French-Open-Auftritt von Rafael Nadal, glaubt aber dann an ein Ende

Rafael Nadal (36, l.) hat 22 Grand-Slam-Turniere in seiner Karriere gewonnen, nun glaubt Boris Becker (55, r.) dass seine Karriere bald beendet ist.
Rafael Nadal (36, l.) hat 22 Grand-Slam-Turniere in seiner Karriere gewonnen, nun glaubt Boris Becker (55, r.) dass seine Karriere bald beendet ist.  © Bildmontage: IMAGO / Paul Zimmer, Greg Allen/Invision/dpa

Zudem sagte der 55-Jährige, dass er glaubt, dass Nadal für sein Lieblingsturnier in Paris, den French Open, noch einmal zum Schläger greifen wird. "Wenn er bis dahin fit wird, ist er natürlich auch ein Kandidat für den Titel. Aber nochmal, auch ein Rafael Nadal wird älter", so Boris.

Noch vor zwei Wochen hatte der 14-malige Sieger der French Open die Presse gebeten, nicht bei jeder Medienrunde nach seinem möglichen Karriereende zu fragen.

Doch nach der Verletzung in Australien, die mindestens eine Pause von sechs bis acht Wochen nach sich zieht, scheint Nadal selbst ins Zweifeln zu kommen.

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"Es ist frustrierend und ermüdend, dass ein großer Teil meiner Karriere daraus besteht, dass ich mich nach Verletzungen wieder zurückkämpfen muss. Ich muss eine lange Pause unbedingt vermeiden, denn wenn nicht, dann wird es schwer", hatte Nadal noch vor der Diagnose gesagt.

Rafael Nadal weiß, wie emotional Abschiede werden können: Bei Roger Federer weinte er bitterlich

Anschließend erklärte er aber auch, dass einer Teilnahme in Paris vom 28. Mai bis 11. Juni nichts im Wege stehe. Man darf gespannt sein, ob er dort womöglich seine Karriere beendet.

Wie emotional das werden kann, erfuhr er beim Abschied des größten Tennisspielers aller Zeiten und seines guten Freundes Roger Federer (41) am 23. September 2022 beim Laver Cup in London. Nadal wurde die Ehre zuteil, im Doppel gemeinsam mit dem Schweizer sein letztes Match zu erleben.

Bei der anschließenden Verabschiedung weinte Nadal noch hemmungsloser auf der Bank neben Federer als der 41-Jährige selbst.

Titelfoto: Bildmontage: IMAGO / Paul Zimmer, Greg Allen/Invision/dpa

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