Boris Becker im Knast: Diesen Job soll er nun hinter Gittern machen
Henley-on-Thames (Großbritannien) - Während in den ersten Wochen die News fast stündlich um die Welt gingen, ist es zuletzt etwas ruhiger um das Knast-Leben von Tennis-Legende Boris Becker (54) geworden.
Der gebürtige Leimener war bereits Ende Mai vom berühmt-berüchtigten Wandsworth-Gefängnis nahe Wimbledon in das Huntercombe-Gefängnis, rund 70 Kilometer westlich von London, verlegt worden.
Dort soll er nun einen "Job" zugeteilt bekommen haben, wie die englische "Sun" berichtet. Der einstige Held der Deutschen soll eine Art Klassenassistent sein, wobei er andere Inhaftierte in Sportwissenschaften unterrichtet.
Dabei soll es um Bewegungsabläufe und Ernährung gehen. Für Boris sicher eine Aufgabe, bei der er im harten Knast-Alltag auf andere Gedanken kommen kann.
Die anderen Häftlingen sollen aber (mal wieder) nicht begeistert sein vom raschen Aufstieg "Bobbeles". Denn laut "Sun" soll es bereits Beschwerden gegeben haben, dass der einstige Wimbledon-Champion so schnell eine so angesehen Aufgabe aufgetragen bekommen hat.
Entgegen bereits vorher anders lautenden Meldungen arbeitet er aber nicht im Fitnessstudio des Gefängnisses oder genießt andere Privilegien. Dafür ist er schlichtweg noch nicht lange genug hinter Gittern.
Boris Becker: Er hofft, im Dezember bereits wieder in Freiheit zu sein
Am 29. April war Boris Becker in London wegen Insolvenzbetruges zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt worden.
In vier von insgesamt 24 Anklagepunkten wurde er schuldig gesprochen. Die Laienrichter gelangten zu der Ansicht, dass der ehemalige Tennis-Profi eine Immobilie in Leimen im Schätzwert von rund 1,2 Millionen Euro verschleierte, unerlaubterweise insgesamt 427.000 Euro auf andere Konten überwies sowie Anteile an einer Firma für künstliche Intelligenz im Wert von 78.600 Euro und eine Darlehensschuld in Höhe von 825.000 Euro verschwiegen hatte.
Dennoch muss der TV-Experte (Eurosport) die Strafe nur zur Hälfte absitzen, die andere Hälfte ist auf Bewährung ausgesetzt. Und nicht einmal das ist gewiss. Denn offenbar gibt es die Möglichkeit, dass Becker bereits im November nach Deutschland überführt wird. Und dort hofft er dann darauf, noch vor Weihnachten in Freiheit zu kommen.
Bis dahin müssen sich seine Angehörigen mindestens gedulden, bevor sie Boris wieder in ihre Arme schließen dürfen. Vor allem seine Mutter Elvira (87) leidet, sie lebt immer noch in Leimen und hat ihren Sohn seit dem Urteil nicht mehr gesehen.
Titelfoto: Don Emmert/AFP