Elon Musk lässt Twitter-Deal platzen: Kommt es nun zum Rechtsstreit?

San Francisco - Tech-Milliardär Elon Musk (51) hat seine Vereinbarung zum Kauf von Twitter für aufgelöst erklärt.

Ein Deal zwischen Elon Musk (51) und Twitter kommt nicht zustande.
Ein Deal zwischen Elon Musk (51) und Twitter kommt nicht zustande.  © Patrick Pleul/dpa-Zentralbild POOL/dpa

Zur Begründung verwiesen seine Anwälte auf angeblich unzureichende Angaben zur Zahl von Fake-Accounts, wie aus einer am Freitag veröffentlichten Mitteilung bei der US-Börsenaufsicht SEC hervorgeht.

Musk hatte schon seit Wochen die Twitter-Zahlen öffentlich angezweifelt, was von Beobachtern als Versuch interpretiert wurde, zumindest den Preis zu drücken.

Die Twitter-Aktie sackte nach der Mitteilung im nachbörslichen Handel um mehr als sechs Prozent ab.

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Musk versuchte bereits seit Mitte Mai, angeblich falsche Schätzungen von Twitter zur Zahl der Spam- und Fake-Accounts zum Thema zu machen. So erklärte er den Übernahmedeal deswegen bereits für ausgesetzt.

Elon Musk hatte Twitter-Angaben zu Fake-Accounts angezweifelt

Elon Musk und Twitter sollen eine Vertragsstrafe von einer Million Dollar vereinbart haben, falls eine Partei vom Deal zurücktritt.
Elon Musk und Twitter sollen eine Vertragsstrafe von einer Million Dollar vereinbart haben, falls eine Partei vom Deal zurücktritt.  © Patrick Pleul/dpa

Musks Anwälte erklärten nun, Twitter habe es seit fast zwei Monaten versäumt, Musk und seinem Beraterstab die benötigten Daten zur Verifizierung der Angaben zu Fake-Accounts zu liefern. Sie bezeichnen das als einen derart schweren Bruch der Vertragsbedingungen, dass die Kaufvereinbarung aufgelöst werden könne.

Doch so einfach dürfte Musk nicht aus dem Schneider sein - es droht ein langwieriger Rechtsstreit.

Er und Twitter haben eine Strafe von einer Milliarde Dollar vereinbart, falls eine Partei vom Deal zurücktritt. Doch wenn Twitter auf Vollzug pocht, dürfte es für Musk rechtlich trotzdem schwierig werden. Das Unternehmen hatte wiederholt betont, dass es den Deal durchsetzen wolle.

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Musk hatten den Aktionären 54,20 Dollar pro Aktie geboten. Das wäre für sie ein guter Deal: Schon vor Musks Mitteilung am Freitag ging das Papier bei nur 36,81 Dollar aus dem US-Handel. Beobachter hatten spekuliert, dass Musk angesichts der Preisdifferenz nicht mehr gewillt war, an dem ursprünglichen Gebot festzuhalten.

Titelfoto: Patrick Pleul/dpa

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