Es ist nicht Blut oder Kot: Davor ekelt sich Kriminalbiologe Dr. Mark Benecke

Leipzig - Mark Benecke (51) wird unter anderem "Doktor Made" genannt - auf der Suche nach Spuren von Straftaten durchforstet der Kriminalbiologe und Forensiker auch gerne mal Insektenlarven und jegliche menschliche Rückstände. Eines kann der 51-Jährige aber gar nicht leiden!

Benecke wird auch in diesem jähr das Leipziger WGT als DJ eröffnen.
Benecke wird auch in diesem jähr das Leipziger WGT als DJ eröffnen.  © Oliver Berg/dpa

Im MDR-Riverboat verriet der Biologe seine Nemesis: "Was ich wirklich nicht leiden kann, sind Haare im Abfluss, mag ich gar nicht", gestand Benecke im Gespräch gegenüber Moderator Jörg Kachelmann (63).

Praktischerweise trägt der Forensiker keine auf dem Kopf, was auch einen guten Grund hat. "Ich halte mich oft an geruchsintensiven und keimbelasteten Orten auf. Das haftet an langen Haaren an", so Benecke pragmatisch.

Ansonsten ist der Szene-Liebling, der auch in diesem Jahr wieder das Leipziger Wave-Gotik-Treffen eröffnen wird, aber wirklich hart im Nehmen.

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In der Vergangenheit lieferte er Spuren und Hinweise für einige prominente Kriminalfälle und verfasste auch Bücher dazu.

Und auch im Zuge des Ukraine-Konflikts könnte Benecke bald wieder zum Einsatz kommen - und zwar, wenn es um die Untersuchung von Massengräbern kommt, die es tragischerweise bereits in Gebieten wie Mariupol oder Butscha gibt.

Mark Benecke: "Massengräber sind leicht zu untersuchen"

Unter seinem Mikroskop liegen manchmal schauerliche Dinge: Kriminalbiologe Mark Benecke (51).
Unter seinem Mikroskop liegen manchmal schauerliche Dinge: Kriminalbiologe Mark Benecke (51).  © Rocksau Pictures/Mark Benecke/dpa

"Massengräber sind wirklich eine ganz alte Sache und ich habe jungen Studierenden schon bei Ausbruch des Krieges gesagt: Macht euch auf die Massengräber gefasst. Die gab es in Ruanda und in weiteren Kriegen. Und es ist genauso passiert. Es ist jedes Mal dasselbe", so Benecke.

Für ihn als Kriminalbiologen seien Massengräber relativ einfach zu untersuchen.

"Normalerweise interessieren mich Zeugenaussagen nicht. Aber wenn mir in so einem Fall jemand berichtet, er hätte beobachtet, dass dort an dieser Stelle jemand zusammengetrieben wurde, dann sind Schüsse gefallen und es wurde gegraben. Dann weiß ich, wann das war, wo das war und habe das räumlich-zeitliche Netz und das Spurensuchen-Netz", erklärte der Forensiker.

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Der Experte weiter: "Ich kann untersuchen, ob die Leichen aus der Zeit stammen, durch Schmuck, Kleidung oder Ähnlichem, und ich kann schauen, ob die Munition zu den Waffen gehört, ob die Einschüsse stimmen und so weiter."

Schwieriger sei es allerdings, tatsächlich zu so einem Grab vorzustoßen: "Die Gegend ist vermint, das ist ein politisches Theater, viele Länder trauen sich nicht, das anzuklagen", weiß "Doktor Made".

Titelfoto: Oliver Berg/dpa

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