Hat Fynn Kliemann auch bei Kunstauktionen gepfuscht?

Rüspel - Neue Vorwürfe gegen Fynn Kliemann (34): Bei der Versteigerung von digitalen Kunstwerken soll es zu großem Pfusch gekommen sein.

Fynn Kliemann (34) sieht sich mit mehreren Vorwürfen konfrontiert. (Archivbild)
Fynn Kliemann (34) sieht sich mit mehreren Vorwürfen konfrontiert. (Archivbild)  © Hauke-Christian Dittrich/dpa

Es geht dabei um die Auktion von sogenannten Non-Fungible Tokens (NFT) im Jahr 2021, berichtet das rbb-Magazin Kontraste. NFT sind unter Krypto-Anlegern seit Monaten ein Hype-Thema.

Ganz vereinfacht gesagt, kann damit der Besitz an einer Original-Datei nachgewiesen werden – ähnlich einer Besitzurkunde. Die Datei aber kann meist weiter kopiert und genutzt werden, ähnlich wie es von bekannten Gemälden auch Poster zu kaufen gibt, die deutlich günstiger sind als das Original.

Im März 2021 bot Kliemann 100 NFT auf einer Versteigerungsplattform an. Es handelte sich dabei um kurze Musikstücke, die der 34-Jährige im Gespräch mit OMR als "fertige Werbejingles" bezeichnete. Für jeden einzelnen würde er je nach Kunde 1000 bis 50.000 Euro bekommen.

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Die Dateien als NFT zu versteigern, dürfte sich nach Kontraste-Informationen ausgezahlt haben. Demnach soll Kliemann mit dem Verkauf der Kollektion namens "JingleBe" rund 215.000 Euro erzielt haben. Wobei das Geld in einer Kryptowährung bezahlt wurde, deren Wert enorm schwankt.

Wo soll dabei gepfuscht worden sein? Bei der Versteigerung soll der 34-Jährige gegen seine eigenen Auktionsbedingungen verstoßen haben, berichtet Kontraste. Die Recherchen stützen sich unter anderem auf die Aussagen von Bietern.

Fynn Kliemann wirbt für NFT-Jingle-Auktion auf Instagram

Das sind die NFT-Vorwürfe gegen Fynn Kliemann

Anleger reißen sich seit mehreren Monaten um NFT. (Archivbild)
Anleger reißen sich seit mehreren Monaten um NFT. (Archivbild)  © Peter Kneffel/dpa

Eigentlich sollten die NFT an den gehen, der am 7. März 2021 um 20 Uhr Höchstbietender war. Nach Angaben einer Kontraste-Quelle wurde eine Auktion allerdings erst um 21 Uhr beendet, dadurch habe der Preis am Ende mehr als doppelt so hoch gelegen wie zum regulären Schluss. So ähnlich soll es bei mindestens 84 NFT abgelaufen sein. Wie Kontraste berechnet, sollen so rund 68.000 Euro mehr zusammengekommen sein.

Kliemann selbst nahm zu den Vorwürfen per Anwalt Stellung. Der schrieb, dass der Musiker mit der Auktion Neuland betreten habe. Er sei im Glauben gewesen, alle Auktionen gleichzeitig Punkt 20 Uhr beenden zu können. Verkäufer müssen auf der Plattform aber wohl alle Höchstgebote einzeln von Hand bestätigen.

Was eBay und andere Seiten seit Jahrzehnten können, schaffte dieses System angeblich nicht. Klingt, als sei die Auktion genauso überhastet und chaotisch organisiert gewesen, wie sich der 34-Jährige gerne in der Öffentlichkeit präsentiert.

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Das könnte für Kliemann allerdings teuer werden. Laut Kontraste könnten ihm Schadensersatzforderungen von Bietern drohen, die um 20 Uhr das Meiste geboten hatten und danach überboten wurden. Bislang hat der 34-Jährige nicht öffentlich auf die Vorwürfe reagiert.

Ganz anders im Fall der umstrittenen Maskendeals. Anfangs zeigte Kliemann Reue, das hielt aber nicht lange an. Der Influencer witterte zuletzt eine Verschwörung von Medien und "linker woker Szene", die sein Anderssein nicht akzeptieren wollen. Ein Ablenkungsmanöver und gleichzeitig abstruse Werbung fürs Kliemannsland. Aufklärung und Transparenz sehen anders aus.

Titelfoto: Montage: Screenshot/www.jinglebe.com, Hauke-Christian Dittrich/dpa

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