"Im Licht der Erkenntnisse": Unterstützer von Gil Ofarim überdenkt Position

Leipzig/Berlin - Nachdem der Fall um Gil Ofarim eine drastische Wende bekommen hat, scheinen sich einige seiner Befürworter von dem 39-jährigen Musiker abzuwenden.

Felix Klein (53), Bundesbeauftragter gegen Antisemitismus, solidarisierte sich schnell nach dem Vorfall in Leipzig mit Sänger Gil Ofarim (39). Mittlerweile könnte er seine Meinung dazu aber geändert haben.
Felix Klein (53), Bundesbeauftragter gegen Antisemitismus, solidarisierte sich schnell nach dem Vorfall in Leipzig mit Sänger Gil Ofarim (39). Mittlerweile könnte er seine Meinung dazu aber geändert haben.  © Bildmontage: Britta Pedersen /dpa, Gerald Matzka/dpa

Unter anderem Felix Klein (53), der Beauftragte der Bundesregierung für den Kampf gegen Antisemitismus, überdenkt aktuell seine Einstellung zum Vorfall im Leipziger Westin-Hotel.

Auf Anfrage des Tagesspiegels habe der 53-Jährige auf die laufenden staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen verwiesen - jedoch eingeräumt, dass er nach Bekanntgabe derer Ergebnisse sich "gegebenenfalls im Lichte der Erkenntnisse äußern" wolle, teilte eine Sprecherin Kleins dem Tagesspiegel mit.

Am Abend des 5. Oktober soll Gil Ofarim im Foyer des Leipziger Westin der Check-in verweigert worden sein. Laut eines emotionalen Videos des Musikers war eine Kette mit Davidstern-Anhänger der Grund dafür. Ofarim soll aufgefordert worden sein, den "Stern einzupacken". Kurz nach dem Vorfall äußerte sich Felix Klein dazu, erklärte, er sei "entsetzt" und der Vorgang "inakzeptabel".

Am Donnerstag hatte sich zudem Ofarims Anwalt zu dem internen Untersuchungsbericht der Kanzlei Pauka & Link geäußert, die das Westin Leipzig in Auftrag gegeben hatte. "Ein vom Hotel bezahlter Untersuchungsbericht wird genauso wie zuvor an die Medien gespielte unvollständige Videosequenzen kein Beitrag zur Wahrheitsfindung sein", hieß es unter anderem vom Rechtsbeistand des Musikers.

Titelfoto: Bildmontage: Britta Pedersen /dpa, Gerald Matzka/dpa

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