Greta Thunberg mit deutlichen Worten: "Das ist rassistisch und naturfeindlich"

Jokkmokk (Schweden) - Eisenerz-Abbau ohne Rücksicht auf Mensch und Umwelt? Klima-Aktivistin Greta Thunberg (19) hat ein Projekt der schwedischen Regierung als rassistisch verurteilt.

Greta Thunberg (19) empörte sich auf Twitter über eine Entscheidung der schwedischen Regierung.
Greta Thunberg (19) empörte sich auf Twitter über eine Entscheidung der schwedischen Regierung.  © Steffen Trumpf/dpa

Zahlreiche Umweltschützer und indigene Gruppen hatten neun Jahre lang gegen das Wirtschaftsprojekt protestiert, doch ihre Bemühungen waren vergebens.

Das Unternehmen "Jokkmokk Iron Mines", das zum britischen Grubenkonzern "Beowulf Mining" gehört, darf nahe der nordschwedischen Gemeinde Jokkmokk wertvolle Erze abbauen.

Wirtschaftsminister Karl-Petter Thorwaldsson (57) feierte den Meilenstein als "historischen Beschluss", Greta Thunberg zeigte sich hingegen wenig begeistert.

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Das Abbaugebiet gehört zum Lebensraum der indigenen Sami. Das Projekt sei daher rassistisch und kolonialistisch, kritisierte Thunberg.

"Schweden hat heute seine kurzsichtige, rassistische, koloniale und naturfeindliche Haltung bekräftigt", postete die 19-Jährige auf Twitter.

Auch Märta Stenevi (45), Sprecherin der schwedischen Grünen, schrieb auf Twitter: "Das ist eine Tragödie für die Rechte der Sami und für zukünftige Generationen. Kurzfristiger wirtschaftlicher Gewinn wird jetzt vor die Rechte der Sami gestellt sowie vor die Tiere und die Natur. Unglaublich."

Britischer Minenkonzern verspricht Schaffung neuer Jobs

Auch Amnesty International bedauerte die Entscheidung und stellte fest, dass das samische Parlament, UN-Experten, die Unesco, die Kirche von Schweden, die schwedische Umweltschutzbehörde, das schwedische nationale Denkmalamt und weitere Oppositionen gegen die Mine protestiert hatten.

Der Vorstandsvorsitzende von Beowulf, Kurt Budge, begrüßte hingegen die Erlaubnisfreigabe der schwedischen Regierung. In einer Pressemitteilung heißt es: "Beowulfs Ziel ist es, die nachhaltigste Mine zu bauen, die möglich ist. Das Unternehmen bleibt bestrebt, konstruktiv und in gutem Glauben mit allen Interessengruppen zusammenzuarbeiten und einen sinnvollen Dialog zu führen."

Zudem versprach er, dass durch die Mine hunderte neue Jobs in der Region entstehen würden.

Titelfoto: Steffen Trumpf/dpa

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