"In der Hölle brennen" wegen Eistee? TikTok-Blondine wird der Tod gewünscht

Frankfurt am Main - Die TikTok-Influencerin Miss Colleen Jordan aus Hessen erhält Hass-Nachrichten mit wüsten Anfeindungen. Sogar der Tod wird ihr gewünscht, wie sie in der Nacht zu Samstag durch die Veröffentlichung von zwei dieser Botschaften dokumentierte. Der Hintergrund ist ein Konflikt, bei dem es um Eistee geht.

Mit mehr als 15.000 Followern ist die Influencerin Miss Colleen Jordan aus Hessen ein aufgehendes TikTok-Sternchen.
Mit mehr als 15.000 Followern ist die Influencerin Miss Colleen Jordan aus Hessen ein aufgehendes TikTok-Sternchen.  © Screenshot/TikTok/misscolleenjordan

Die Beauty-Influencerin veröffentlichte die beiden hasserfüllten Nachrichten als Storys auf ihrem inzwischen auf privat umgeschalteten Instagram-Profil.

In einer der beiden Botschaften wird die junge Frau mit Trans-Hintergrund mit "Du hurentochter/Sohn" (Schreibweise entspricht dem Original, Anm. d. Red) angesprochen.

In der zweiten Hass-Nachricht heiß es wörtlich: "Ich finde es sehr gut dass du in der hölle brennen wirst" (Schreibweise entspricht dem Original, Anm. d. Red).

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Im weiteren Verlauf wird der unbekannte Autor in seinen Ausführungen noch menschenverachtender.

An alle homosexuellen und bisexuellen Menschen sowie an alle Personen mit Trans-Identität gerichtet steht in der Botschaft: "Hoffentlich werdet ihr alle verbrannt wie juden im 2. weltkrieg" (Schreibweise entspricht dem Original, Anm. d. Red).

Wie den Instagram-Storys von Miss Colleen Jordan weiter zu entnehmen ist, hat die junge Hessin auf diese (und wahrscheinlich auch weitere Hass-Botschaften) genau richtig reagiert: Sie hat sie zur Anzeige gebracht.

Bedenkt man, was der Hintergrund des in diesen Schreiben dokumentierten Hasses ist, wird die ganze Angelegenheit noch abscheulicher.

Die Montage zeigt Screenshots der beiden Instagram-Storys, in welchen Miss Colleen Jordan zwei an sie gerichtete Hass-Nachrichten veröffentlichte.
Die Montage zeigt Screenshots der beiden Instagram-Storys, in welchen Miss Colleen Jordan zwei an sie gerichtete Hass-Nachrichten veröffentlichte.  © Montage: Screenshot/Instagram/misscolleenjordan

Miss Colleen Jordan engagiert sich gegen Homophobie und Transphobie

In der Nacht zu Samstag wandte sich Miss Colleen Jordan mit einem TikTok-Video an ihre Follower und veröffentlichte so ein kurzes Update zu ihrem Konflikt mit dem YouTuber CanBroke.
In der Nacht zu Samstag wandte sich Miss Colleen Jordan mit einem TikTok-Video an ihre Follower und veröffentlichte so ein kurzes Update zu ihrem Konflikt mit dem YouTuber CanBroke.  © Screenshot/TikTok/misscolleenjordan

Die von Miss Colleen Jordan veröffentlichten Hass-Botschaften stehen im Zusammenhang mit einem Konflikt zwischen der TikTok-Influencerin und dem YouTuber CanBroke.

Die Hessin hatte dem YouTuber öffentlich Homophobie (Hass gegen Homosexuelle) und Transphobie (Hass gegen Menschen mit Trans-Hintergrund) vorgeworfen.

In der Folge hatte sie nicht nur sehr viel Unterstützung aus der LGBT-Szene erhalten, auch mehrere Filialen des Rewe-Konzerns hatten sich bei ihr gemeldet und mitgeteilt, dass sie die Eistee-Marke "SuchtTea" von CanBroke fortan boykottieren würden.

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Es war wohl dieser wirtschaftliche Schaden, welcher dazu führte, dass Miss Colleen Jordan eine Unterlassungsklage per E-Mail erhielt. Doch auch in diesem Zusammenhang konnte sie in der Nacht zu Samstag Erfreuliches berichten.

Die Hessin veröffentlichte ein TikTok-Video, in dem sie ihren mehr als 15.000 Followern mitteilte, dass sie inzwischen eine Anwaltskanzlei gefunden hat, die sich dem Fall annimmt. Die Juristen hätten ihr erklärt, dass sie "erstmal die Füße still halten" solle.

Zugleich zeigte sich die TikTok-Influencerin aber zuversichtlich, dass der juristische Streit schon sehr bald gelöst sein könnte.

Aufruf an die LGBT-Community: "Wir haben so krass zusammengehalten"

In dem Video bedankte sich Miss Colleen Jordan noch einmal für den großen Zuspruch, den sie erhalten habe. Zugleich formulierte sie einen Aufruf an alle homosexuellen und bisexuellen Menschen sowie an alle Personen mit Trans-Identität.

"Ich möchte euch nur sagen, Leute, die LGBT-Community, wir alle, wir haben so krass zusammengehalten, wir sind so krass am etwas verändern. Deshalb, steht nach wie vor für eure Werte ein, an was ihr glaubt, und klärt andere Menschen darüber auf", sagte die Hessin wörtlich.

Update, 23. Oktober, 21.10 Uhr: CanBroke droht in Video mit Schadenersatz-Klage "in Millionenhöhe"

Der YouTuber CanBroke hat am Samstagabend in einem YouTube-Video Stellung zu dem Konflikt mit Miss Colleen Jordan genommen.

In dem Video räumt der Influencer zwar einzelne, verbale Entgleisungen ein und entschuldigt sich für diese. Dennoch beharrt er darauf, nicht homophob und auch nicht transphob zu sein.

Zugleich wiederholte CanBroke aber den Vorwurf des Rufmordes gegenüber der TikTok-Influencerin. Er fügte hinzu: "Und wir setzen sogar noch einen drauf: Wir werden sie auf Schadenersatz verklagen in Millionenhöhe."

Seine Fans rief er dazu auf, ihn weiter zu unterstützen und weiter seinen "SuchTea" zu kaufen.

Titelfoto: Montage: Screenshot/Instagram/TikTok/misscolleenjordan

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