Zerstörung von GNTM: Reality-Darstellerin ist genervt von dem "Bashing"
Malta/Köln - Schon seit mehreren Monaten sorgt der Skandal um die Castingshow "Germany's Next Topmodel" für Schlagzeilen. Nun hat sich eine Reality-Darstellerin zu Wort gemeldet und übt deutliche Kritik an den Kritikern von GNTM.

Die 28-jährige Schlagersängerin Josimelonie ("Take Me out", "Liebe im Sinn") wandte sich am gestrigen Mittwoch mit mehreren Instagram-Storys an die Öffentlichkeit.
Die Kölnerin, die auch lange Zeit in Mainz lebte, hält sich gegenwärtig auf Malta auf, wo sie ihre Englisch-Kenntnisse verbessern möchte.
Ihre Kritik an der von mehreren Ex-Kandidatinnen betriebenen sogenannten "Zerstörung von GNTM" leitete sie wie folgt ein: "Nicht falsch verstehen, Leute, aber mich nervt langsam dieses Bashing gegen diese ganzen Fernsehsendungen."
"Egal, ob du jetzt bei 'Germany's Next Topmodel' oder in einer Dating-Show teilnimmst, du weißt im Vorhinein, auf welche Regeln du dich einlässt, zum Beispiel kein Handy, kein Kontakt zu den Familien, das sind alles klar kommunizierte Sachen", fuhr die 28-Jährige fort.
Josimelonie betonte, dass sie schon an mehreren Reality-Shows teilgenommen habe, und sie räumte ein, dass dies mitunter mental sehr belastend für sie gewesen sei. Doch sie betonte auch: "Ja, es war eine sehr harte Zeit, aber am Ende des Tages war es doch immer meine Entscheidung, es zu tun. Ich wollte unbedingt dabei sein."
Josimelonie machte ebenfalls sehr schreckliche Erfahrung im Reality-Fernsehen

Sie hält die Kritik an GNTM daher für überzogen: "Du kannst nicht sagen, ich will ins Reality-Fernsehen, und am Ende ist 'Germany's Topmodel' Reality-Fernsehen, aber gleichzeitig willst du halt nichts dafür tun."
Auch forderte sie die sich kritisch zu Wort meldenden Ex-Kandidatinnen dazu auf, ihre eigene Position zu reflektieren: Ihre jeweilige Bekanntheit hätten sie eben nur ihrer Teilnahme bei GNTM oder anderen Reality-Shows zu verdanken.
Josimelonie ist bewusst, dass sie damit eine sehr unpopuläre Meinung vertritt. Dennoch beharrt sie auf ihrem Standpunkt.
Dies ist umso bemerkenswerter, als dass die 28-Jährige bei ihrem Auftritt in der Show "Liebe im Sinn – Das Heiratsexperiment" (SAT.1 2022) selbst eine äußerst negative Erfahrung machen musste: Ihr wurde das Herz gebrochen.
Dies nimmt sie jedoch nicht zum Anlass, die Methoden des Reality-Fernsehens an sich zu kritisieren, wie es etwa das Model Lijana Kaggwa (26) aus Nordhessen macht.
"Victim blaming"? Josimelonie wehrt sich gegen Vorwurf

Offenbar erhielt die Kölnerin sehr viele Nachrichten in Reaktion auf ihr kritisches Statement.
Eine dieser Botschaften machte sie am Mittwoch in ihren Instagram-Storys öffentliche und bezog dazu Stellung.
"So, Leute, eine Nachricht hat mich sehr getriggert, dass ich durch die Meinung Victim blaming ("Opferbeschuldigung", Anm. d. Red.) betreiben würde", sagte die 28-Jährige.
Sie fuhr fort: "Davon möchte ich mich bitte freisprechen, weil ich finde, dass in diesem Zusammenhang es sich nicht wirklich um Opfer handelt, sondern dass es subjektive Meinungen sind."
Sie betreibe kein Victim blaming, unterstrich Josimelonie. Auch spreche sie den GNTM-Kritikern nicht deren gemachte Erfahrungen ab.
Sie vertrete nur eine andere Meinung, die sie äußere, eben weil sie eine "Teilnehmerin solcher Shows" gewesen sei.
Titelfoto: Montage: Screenshot/Instagram/josimelonie