Nach tödlichen Schüssen am Filmset: Diesen Personen gibt Alec Baldwin die Schuld
Santa Fe (New Mexico/USA) - Hollywood-Star Alec Baldwin (64) erwartet nicht, dass der tödliche Schuss auf eine Kamerafrau bei einem Filmdreh vor rund zehn Monaten strafrechtliche Konsequenzen für ihn oder andere haben wird.
"Ich glaube aufrichtig, ... (die Ermittler) werden sagen, dass dies ein Unfall war. Es ist tragisch", sagte er dem Sender CNN in einem am Samstag veröffentlichten Interview.
Zugleich erhob er Vorwürfe gegen die Waffenmeisterin und einen Regie-Assistenten am Set.
Der tödliche Vorfall hatte sich im Oktober 2021 bei den Dreharbeiten zu dem Low-Budget-Western "Rust" auf einer Filmranch in Santa Fe im US-Bundesstaat New Mexico ereignet.
Die Kamerafrau Halyna Hutchins wurde dabei getötet. Regisseur Joel Souza wurde an der Schulter getroffen.
Baldwin, der als Hauptdarsteller und Produzent bei dem Film mitwirkte, hatte die Waffe bei der Probe für eine Szene betätigt. Untersuchungen ergaben, dass in dem Colt eine echte Kugel steckte.
Derzeit wartet die Staatsanwaltschaft auf den Untersuchungsbericht des Sheriffs von Santa Fe und will dann entscheiden, ob sie Anklage erhebt.
Baldwin macht Waffenmeisterin und Regieassistenten verantwortlich
Baldwin machte in dem CNN-Interview die Waffenmeisterin und einen Regieassistenten, der ihm die Waffe übergab, für die Tragödie verantwortlich.
"Es gibt zwei Leute, die nicht das getan haben, was sie tun sollten", sagte Baldwin. "Ich sitze nicht da und sage, dass ich möchte, dass sie ins Gefängnis gehen oder dass ihr Leben zur Hölle wird. Das will ich nicht, aber ich möchte, dass jeder weiß, dass diese beiden Menschen für das, was passiert ist, verantwortlich sind."
Er gehe aber davon aus, dass auch die beiden nicht strafrechtlich belangt würden. "Ich bin mir ziemlich sicher, dass keiner von ihnen jemals wieder an einem Filmset arbeiten sollte", sagte er.
Die Dreharbeiten zu "Rust" wurden nach den Schüssen eingestellt. Baldwin sagte, er habe sich sehr bemüht, den Film zu Ende zu drehen, um Hutchins' Mann und ihrem Sohn einen möglichen Erlös zukommen zu lassen.
Baldwin fürchtete nach Donald Trumps Aussage um seine Sicherheit
Laut Baldwin habe er um seine Sicherheit gefürchtet, nachdem der ehemalige US-Präsident Donald Trump (76) öffentlich gesagt habe, er glaube, der Schauspieler habe Hutchins absichtlich getötet.
Diese Art von Stress habe "Jahre meines Lebens gekostet".
Falls er zu einem Film- oder Fernseh-Set zurückkehren sollte, werde er nicht mehr mit echten Waffen arbeiten.
Und das sollte auch kein Problem darstellen: Heutzutage könnten Filmemacher mit digitalen Effekten realistische Waffen auf dem Bildschirm erschaffen.
Titelfoto: Bildmontage: Charlie Neibergall/AP/dpa & Andres Leighton/FR171260 AP/dpa