Prothesen-Beauty kämpft gegen doofe Kommentare: "Das ist einfach ableistisch"

Wuppertal - Die 22-jährige Gina Rühl trägt seit 2019 eine Prothese - und kämpft seitdem auch für Sichtbarkeit und Toleranz für Behinderungen im Netz. So muss sie sich auch vielen doofen Kommentaren stellen, doch die Schönheit meistert sie alle.

Die 22-Jährige hatte lediglich zeigen wollen, wie sie sich mit nur einem Arm die Haare bindet, und bekam daraufhin einen bösen Kommentar.
Die 22-Jährige hatte lediglich zeigen wollen, wie sie sich mit nur einem Arm die Haare bindet, und bekam daraufhin einen bösen Kommentar.  © Screenshot/Instagram/gina.ruhl

Auf Instagram teilt die als "einarmige Prinzessin" gekürte Gina Einblicke in ihr Leben als Frau mit einem Handicap. Dazu gehören auch coole Tipps und Tricks, die ihr das Leben als einarmige Prinzessin erleichtern.

Zuletzt zeigte die 22-Jährige, wie sie ihre Haare mit nur einem Arm zu einem Zopf zusammenbindet. Dazu nimmt sie nämlich ganz clever einen Fenstergriff zur Hilfe. Neben zahlreichen positiven und ermutigenden Kommentaren wurde sie jedoch auch mit dem ein oder anderen doofen Kommentar konfrontiert.

So schrieb eine Person: "find ich nicht toll sich so zu zeigen und aus Mitleid dann Klicks zu bekommen!". Aus Respekt vor der Privatsphäre zensierte Gina sogar den Usernamen der Person.

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"Ich nehme mir doofe Kommentare nicht zu Herzen, aber das geht einfach gezielt gegen meine Behinderung", schrieb die 22-Jährige dazu.

Sie nahm den Kommentar also als Impuls auf, um über ableistische Sprache aufzuklären.

Gina Rühl ist die "einarmige Prinzessin" auf Instagram

Gina Rühl normalisiert den Alltag als Frau mit Handicap

Gina Rühl (22) positioniert sich ganz klar gegen Ableismus.
Gina Rühl (22) positioniert sich ganz klar gegen Ableismus.  © Screenshot/Instagram/gina.ruhl

Ableistische Sprache ist, wenn Menschen aufgrund ihrer Behinderung diskriminiert oder als anders markiert werden bzw. wenn sie durch die Sprache entmenschlicht oder bemitleidet werden.

"'Sich so zu zeigen' Bitte wie? Weil man mein Ärmchen sieht? Muss ich das also verstecken, um nicht als Mitleidsding gesehen zu werden?", fragte die ehemalige "Miss Germany"-Teilnehmerin. Nur weil sie auffallender ist, durch das Fehlen eines Arms, heißt es nicht, dass sie das lediglich für Klicks tut.

"Ich will nicht bemitleidet werden, sonst würde ich eher Videos machen, in denen ich weine", schrieb sie noch mit einem lachenden Smiley.

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In der folgenden Instagram-Story teilte sie dann noch eine Nachricht einer weiteren Person mit Handicap, die durch Ginas Präsenz auf Instagram ermutigt und bestärkt wurde.

"Ich hab mich nie getraut so rauszugehen. Seit ich Gina folge, zeige ich mich auch mit Narben", schrieb die Userin rührend.

Somit wird nochmal bestätigt, warum es so wichtig ist, dass Menschen wie Gina sich ganz präsent im Internet zeigen und den Alltag als Mensch mit Handicap normalisieren.

Titelfoto: Screenshot/Instagram/gina.ruhl

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