Von Lukas Dubro
New York - Der verurteilte Hip-Hop-Star Sean "Diddy" Combs erhebt laut Medienberichten schwere Vorwürfe gegen die Netflix-Dokumentation über ihn von Rapper 50 Cent.
"Die sogenannte 'Dokumentation' von Netflix ist ein schändlicher Rufmord", hieß es in einem Statement, das der 56-Jährige über eine Sprecherin verbreiten ließ und über das mehrere US-Medien berichten.
Demnach habe der Streaminganbieter gestohlenes Material verwendet, dessen Veröffentlichung niemals genehmigt worden sei.
Netflix sei bemüht, jede Minute aus seinem Leben zu skandalisieren, ohne Rücksicht auf die Wahrheit, hieß es dort weiter. Auch habe der Rapstar im Wissen von Netflix selbst Filmmaterial gesammelt, um seine Geschichte selbst zu erzählen.
Netflix reagierte laut den Berichten mit einem Statement der Regisseurin Alexandria Stapleton: "Das Material ist an uns herangetragen worden, wir haben es legal erworben und besitzen die erforderlichen Rechte." Auch sei Combs mehrfach um ein Interview oder eine Stellungnahme gebeten worden – ohne Reaktion.
Diddy wurde im Oktober verurteilt
Die vierteilige Dokumentation "Sean Combs: The Reckoning" (deutsch etwa: "Die Abrechnung") ist ab heute bei Netflix zu sehen und soll die Geschichte eines mächtigen Mannes und seines Imperiums erzählen – sowie die Schattenwelt, die sich direkt darunter verbarg, heißt es in einer Mitteilung. Ehemalige Weggefährten, Freunde aus Kindertagen, Mitarbeiter und Künstler kämen zu Wort.
Der Musiker war Anfang Oktober in Zusammenhang mit Prostitution zu einer Gefängnisstrafe von vier Jahren und zwei Monaten sowie einer Geldstrafe verurteilt worden. Eine Jury hatte ihn im Juli für schuldig befunden.
Die Staatsanwaltschaft hatte Combs vorgeworfen, über Jahre hinweg Frauen missbraucht, bedroht und genötigt zu haben, seine sexuellen Wünsche zu erfüllen.