Sorgt Roger Waters heute für den nächsten Skandal?

Frankfurt am Main - Er begründete die kultige Rockband Pink Floyd mit und kam zu Weltruhm. Mittlerweile schaut die Welt aber lediglich kritisch auf den mittlerweile Solo performenden Roger Waters (79).

Roger Waters (79) erlangte Weltruhm als Mitbegründer der Band Pink Floyd. Heutzutage wird ihm Antisemitismus vorgeworfen.
Roger Waters (79) erlangte Weltruhm als Mitbegründer der Band Pink Floyd. Heutzutage wird ihm Antisemitismus vorgeworfen.  © dpa/Angelika Warmuth

Sorgt er auch in Frankfurt am Main wieder für fragwürdige Aktionen? Diese Frage stellen sich vor allem diejenigen, die das Konzert des 79-Jährigen am heutigen Sonntagabend (20 Uhr, Festhalle), der in der Vergangenheit wegen vermeintlich antisemitischer Inszenierungen negativ aufgefallen war, nicht gut geheißen haben.

Dabei hatte man in der hessischen Mainmetropole bereits gehofft, dem Übel aus dem Weg gegangen zu sein. Ende Februar hatte der Magistrat der Stadt einstimmig beschlossen, den Betreiber der Festhalle, die Frankfurter Messe, dazu anzuweisen den Vertrag mit dem Musiker, der "anhaltend israelfeindlich" aufgetreten war, zu kündigen.

Doch das Verwaltungsgericht in Frankfurt kippte diese Entscheidung zugunsten von Waters. Nun darf der, der während seiner Konzerte bereits mit einer SS-ähnlichen Uniform samt Maschinengewehr-Einlage, Luftballons in Schweinform und mit einem Davidstern versehen, sowie der Verunglimpfung von Nazi-Opfer Anne Frank für Schlagzeilen sorgte, genau dort auftreten, wo im Zuge der Pogromnacht 1938 mehr als 3000 jüdische Männer zusammengetrieben, festgehalten und misshandelt worden, um anschließend deportiert zu werden.

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Was er sich für seinen Auftritt in Frankfurt einfallen lassen wird, bleibt abzuwarten. Was hingegen feststeht: Zahlreiche Gegner des Konzerts wollen vor der Festhalle protestieren. Darüber hinaus soll es eine Kundgebung geben, die eben an die jüdischen Opfer der Nazi-Zeit erinnern sollen. Daran teilnehmen wird unter anderen auch Neu-Oberbürgermeister Mike Josef (40, SPD).

Waters hingegen sollte sich seinen Triumph nicht allzu sehr zu Kopf steigen lassen.

Berliner Polizei ermittelt wegen SS-ähnlicher Uniform bei Konzert gegen Roger Waters

So wolle die Frankfurter FDP - allen voran Ordnungs- und Sicherheitsdezernentin Annette Rinn (62) - dafür sorgen, dass das Konzert sofort abgebrochen werde, sollte sich Waters erneut mit Uniform im SS-Stil zeigen.

Zudem erwarten ihn für eben diese Aktion, die er in Berlin auf der Bühne zelebrierte, ernste Konsequenzen. Die Polizei der Hauptstadt ermittelt wegen des Verdachts der Volksverhetzung gegen den 79-Jährigen, einstigen Weltstar.

Titelfoto: Montage: DPA/Angelika Warmuth, Twitter/StopAntisemitism

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