Prinz Charles nahm Millionenspende von bin Ladens Familie an

London - Der britische Thronfolger Prinz Charles (73) hat eine Spende über eine Million Pfund (1,19 Mio Euro) von Halbbrüdern des Terroristen Osama bin Laden (†54) angenommen.

Der britische Thronfolger Prinz Charles (73) soll mehr als eine Million Pfund von der Familie bin Ladens angenommen haben.
Der britische Thronfolger Prinz Charles (73) soll mehr als eine Million Pfund von der Familie bin Ladens angenommen haben.  © David Davies/PA via AP/dpa

Das Geld ging an die Wohltätigkeitsorganisation Prince of Wales Charitable Fund, wie die Zeitung "Sunday Times" am Sonntag berichtete.

Der älteste Sohn von Queen Elizabeth II. (96) habe sich im Oktober 2013 in seiner Londoner Residenz Clarence House mit dem saudischen Unternehmer Bakr bin Laden (76) getroffen.

Mehrere Berater hätten den heute 73-Jährigen aufgefordert, das Geld nicht anzunehmen oder zurückzuzahlen.

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Charles habe aber ihre Bedenken ignoriert, dass die Spende sein Ansehen beschädigen könnte.

Osama bin Laden war für die Terroranschläge am 11. September 2001 verantwortlich

Am 11. September 2001 verübten die Terroristen unter der Führung von Osama bin Laden (†54) insgesamt vier Anschläge in den USA.
Am 11. September 2001 verübten die Terroristen unter der Führung von Osama bin Laden (†54) insgesamt vier Anschläge in den USA.  © Keith_Meyers/AFPI/THE_NEW_YORK_TIMES_POOL/dpa

Osama bin Laden war der Drahtzieher der Terroranschläge in den USA vom 11. September 2001 mit Tausenden Toten, darunter 67 Briten.

Er wurde am 2. Mai 2011 von US-Spezialeinheiten in Pakistan getötet.

Es gibt keine Hinweise, dass Bakr bin Laden und sein Bruder Shafiq in die Attentate verwickelt waren oder Terrorismus unterstützen.

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Der Chef von Charles' Stiftung, Ian Cheshire, sagte, alle fünf Treuhänder hätten der Spende zugestimmt. Eine namentlich nicht genannte Quelle in Clarence House sagte der "Sunday Times", weder seien Berater bestürzt über die Zahlung gewesen noch habe Charles ihre Bedenken "niedergebrüllt".

Die Entscheidung über die Annahme habe allein bei den Treuhändern gelegen.

Prinz Charles wird nicht zum ersten Mal für eine Spende kritisiert

Osama bin Laden (†54) wurde am 2. Mai 2011 von US-Spezialeinheiten getötet. (Archivbild)
Osama bin Laden (†54) wurde am 2. Mai 2011 von US-Spezialeinheiten getötet. (Archivbild)  © Epa/epa/dpa

Es ist nicht das erste Mal, dass Charles wegen einer Spende für seine Stiftung kritisiert wird.

Erst vor wenigen Wochen hatte die "Sunday Times" berichtet, dass der Queen-Sohn zwischen 2011 und 2015 insgesamt drei Millionen Euro in bar vom katarischen Ex-Ministerpräsidenten Scheich Hamad bin Dschasim Al Thani (62) angenommen habe.

Eine Million sei in einem Koffer, weitere Beträge in Einkaufstaschen eines bekannten Luxuskaufhauses verstaut gewesen.

Titelfoto: Bildmontage: David Davies/PA via AP/dpa & Epa/epa/dpa

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