Rassismusvorwürfe gegen Queen Elizabeth: Farbige durften im Buckingham Palast nur putzen

London - In ihrem Skandal-Interview mit Oprah Winfrey (67) im März warf Herzogin Meghan (39) den britischen Royals Fremdenfeindlichkeit vor. Diese dementierten daraufhin: "Wir sind keine rassistische Familie." Doch ganz abwegig waren die Unterstellungen wohl doch nicht.

Im Gespräch mit mit Oprah Winfrey (r., 67) erklärte Herzogin Meghan (39), dass sie Rassismus auch vom engeren Kreis der königlichen Familie erfahren habe.
Im Gespräch mit mit Oprah Winfrey (r., 67) erklärte Herzogin Meghan (39), dass sie Rassismus auch vom engeren Kreis der königlichen Familie erfahren habe.  © Joe Pugliese/Harpo Productions/AP/dpa

Laut Guardian wurden "farbige Einwanderer oder Ausländer" noch bis Ende der 60er diskriminiert. Die Zeitung beruft sich dabei auf im Nationalarchiv entdeckte Dokumente.

Der oberste Finanzchef von Queen Elizabeth II. (95) soll 1968 Beamte darüber informiert haben, dass "es tatsächlich nicht die Praxis sei, farbige Einwanderer oder Ausländer" für geistliche Ämter oder in den Büros der Royals anzustellen.

Haushaltsaufgaben wie Putzen oder Kochen waren dagegen gestattet.

Persönlicher Brief von Königin Elizabeth II. versteigert
Queen Elizabeth II. Persönlicher Brief von Königin Elizabeth II. versteigert

Auf Nachfrage des Guardian reagierte der Buckingham Palace nicht, teilte lediglich mit, dass in den 90ern Menschen mit Migrationshintergrund am Hof gearbeitet haben. Frühere Aufzeichnungen gebe es nicht.

Seit über vierzig Jahren gelten in Großbritannien Gleichstellungsgesetze, die damals von der britischen Regierung verabschiedet wurden, nicht für die Queen und die königliche Familie.

Aufgrund der Ausnahmeregelung wird es Frauen und Angehörigen ethnischer Minderheiten unmöglich gemacht, vor Gericht zu ziehen und sich über Diskriminierung seitens der Royals zu beschweren.

Angehörige ethnischer Minderheiten dürfen sich nicht über Diskriminierung der Royals beschweren

Die britische Königin Elizabeth II. (95) dürfte über die neusten Enthüllungen "not amused" sein.
Die britische Königin Elizabeth II. (95) dürfte über die neusten Enthüllungen "not amused" sein.  © Steve Parsons/PA Wire/dpa

Laut Buckingham Palace gebe es ein separates Verfahren zur Anhörung von Beschwerden im Zusammenhang mit Diskriminierung. Auf die Frage, wie dies aussieht, wurde nicht reagiert.

Gegenüber dem amerikanischen TV-Sender E! News ließ ein Sprecher des Palastes verlauten: "Anschuldigungen, die auf einem Second-Hand-Bericht von Gesprächen vor über 50 Jahren basieren, sollten nicht verwendet werden, um Schlussfolgerungen über moderne Ereignisse oder Operationen zu ziehen."

Bereits in den 90ern hatte der Journalist Andrew Morton in der Sunday Times beanstandet, dass "niemals ein schwarzes Gesicht die Führungsriege des königlichen Dienstes, den Haushalt und die Beamten" übernommen habe und "es selbst unter Büro- und Hausangestellten nur eine Handvoll Rekruten aus ethnischen Minderheiten" gäbe.

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Offenbar waren Meghans Anschuldigungen doch nicht einfach so aus der Luft gegriffen...

Titelfoto: Steve Parsons/PA Wire/dpa

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