DAZN bald im Free-TV? Streaming-Dienst plant mehrere Neuerungen

München - Können Sportfans DAZN bald ohne Abo schauen? Bislang sind die Sender des Streaming-Anbieters ausschließlich via App oder Browser und gegen eine monatliche Gebühr zu empfangen. Doch es gibt Überlegungen, das zu ändern.

Der Streamingdienst DAZN ging im August 2016 an den Start.
Der Streamingdienst DAZN ging im August 2016 an den Start.  © Marco BERTORELLO / AFP

Das erklärte DAZN-Chefin Alice Mascia (48) im Interview mit der Süddeutschen Zeitung. Demnach denkt das Unternehmen über ein "frei empfangbares Angebot" nach. In Zukunft könnten "FAST-Channels, also ein Angebot ohne Abo, das sich über Werbung finanziert", zur Option werden.

Auf den Sendern soll dann "rund um die Uhr" Sport laufen. Damit wolle sich der Anbieter "so breit wie möglich aufstellen" und "überall dort sein, wo der Fan seinen Lieblingssport konsumiert, nicht nur per App", so die 48-Jährige.

Darüber hinaus gehe es künftig vor allem darum, neue Kundengruppen zu erschließen. "Die werden in Zukunft zum Beispiel auch alle relevanten Sportnachrichten auf DAZN lesen können, Sportartikel über uns kaufen oder Wetten auf DAZN abschließen können", kündigte Mascia an.

Die größer werdende Palette der Streaming-Plattform könnte allerdings auch weitere Preiserhöhungen nach sich ziehen.

"Es ist ein hartes Geschäft, das wissen Sie, ausschließen kann man nichts. Aber im Moment sind wir sehr zufrieden", sagte die Leiterin des deutschsprachigen DAZN-Raumes.

"Eigentlich hätten wir den Preis früher anheben müssen"

Mittlerweile gehört auch DFB-Legende Michael Ballack (45) zum Expertenteam von DAZN.
Mittlerweile gehört auch DFB-Legende Michael Ballack (45) zum Expertenteam von DAZN.  © Marius Becker/dpa

Erst Anfang des Jahres hatte DAZN mit einer Erhöhung des Abo-Preises von 14,99 Euro auf 29,99 Euro pro Monat für Aufsehen gesorgt. Der gewaltige Sprung löste im Netz heftige Kritik aus.

Mascia rechtfertigte die Anhebung: "Wir haben vor sechs Jahren mit zehn Euro im Monat angefangen, inzwischen haben wir aber ein sehr viel größeres Programm, sehr viel mehr Rechte, auch im Premium-Segment, und auch ein qualitativ deutlich besseres Produkt."

"Eigentlich hätten wir den Preis früher anheben müssen", fügte die neue Geschäftsführerin an, die den Posten erst im Mai von Thomas de Buhr (53) übernommen hatte.

Zudem sei es kein Geheimnis, dass der Streaming-Dienst im Moment noch nicht gewinnbringend agiere. "Aber wir machen signifikante Verbesserungen, die Kurve geht steil nach oben." In "zwölf bis 18 Monaten" wolle man profitabel sein.

Titelfoto: Marco BERTORELLO / AFP

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