Dieser Skandal ist bei Netflix auf Platz 1 - zu Recht!
London - Gibt es bei einer Vergewaltigung "Grautöne" - also ein "Ja" und ein "Nein" - ein "vielleicht wollte es die Frau", nur nicht so, nur nicht im Fahrstuhl - also nur halb nicht?

Bei Netflix ist "Anatomie eines Skandals" auf dem ersten Platz - und das vollkommen zu Recht. Nicht nur wegen der klasse Besetzung, auch dass es "eine Vergewaltigung" schafft, das politische Establishment ins Wanken zu bringen, ist recht gut dargestellt. Wir - als Beobachter - mitten drin im britischen Polit-Karussell, quasi in der ersten Reihe!
Ein Thriller mit Top-Besetzung bringt unerwartete Plot-Twists - und landet eine "#MeToo"-Story, die zwar auch einige Kanten hat - aber dennoch Spannung bis zum Schluss bringt - und keinen kaltlässt.
Es ist die erste Serie von David E. Kelley (66) auf Netflix. Er steht für Serien-Hits wie "Big Little Lies" und "The Undoing".
Und nicht zu vergessen: Der "Skandal" wartet mit Stars auf: Rupert Friend (40, "Homeland"), Sienna Miller (40, "American Sniper") sowie Michelle Dockery (40, "Downton Abbey") legen mit den sechs Folgen ein mega Brett hin.
Anatomie eines Skandals auf Netflix: Vergewaltigungsklage im Umfeld von Westminster

Anatomie eines Skandals: Wer denkt, ach, nein, schon wieder eine Gerichts-Schnulze, Gut gewinnt gegen Böse - irrt. Sehr sogar.
Darum geht's: Es ist DER Skandal. Der Innenminister erschüttert aufgrund einer Vergewaltigungsklage das politische Umfeld von Westminster. Der verheiratete Minister James Whitehouse (Friend) hatte eine Affäre mit seiner Angestellten Olivia Lytton (Scott). Der Smartie muss sowohl sein Image, seine Karriere sowie seine Ehe zu seiner blonden, stillhaltenden Frau Sophie (Miller) retten...
Er scheint mit einem blauen Auge davonzukommen. Doch die Situation nimmt eine dramatische Wendung!
Hier sei erwähnt, dass es für manchen vielleicht unglaubwürdig daherkommt, was Kelley gestrickt hat. Sei es drum, die Frage nach Recht und Unrecht zwischen sich Begehrenden fängt der lange Gerichtsprozess gut ein - alle Seiten kommen zu Wort. Als Zuschauer kann sich jeder sein Bild ausmalen - eines aber ist immer präsent:
Auch wenn ER ein "JA, ich will" gehört haben mag, ist SIE sicher, "NEIN gemeint" zu haben - ist eine Prozess-Hauptaussage in der Serie: "Bei einer Vergewaltigung gibt es keine Grautöne."
Und wer sich fragt, wie es die blonde, "ach so gute", Ehefrau ohne Widerworte aushält, zu dem Fremdgänger zu halten, wird am Schluss eines Besseren belehrt.
Kurz: Eine Serie, die unter die Haut geht, vielleicht zum Nachdenken anregt. Wenn sie auch ab und an nur an der Oberfläche kreist, handelt es sich um stylische Unterhaltung mit ungeahnten Wendungen.
Netflix verliert Kunden und an den Aktien-Märkten
Der Streaming-Dienst Netflix hat das erste Mal seit Oktober 2011 mehr Abonnenten verloren als gewonnen. Laut eigenen Angaben waren es im ersten Quartal 2022 rund 200.000 Nutzer weniger. Auch die Aktien verloren massiv an Wert.
Um das abzufedern, kündigt das Unternehmen einige Maßnahmen an. Dazu könnten mehr Kontrollen auf unerlaubte "Doppelnutzung" der Accounts oder auch eventuelle Zusatzkosten für die geteilten Accounts zählen.
Titelfoto: PR/Netflix