Los Angeles - Disney+ hat es tatsächlich geschafft: Im zweiten Quartal des Jahres hat der Konzern auf seinen Streaming-Plattformen (Disney+, Disney+ Hotstar, Hulu and ESPN+) den jahrelangen Branchenprimus Netflix überholt! Doch an den Abo-Zahlen wird gezweifelt - vor allem von der Konkurrenz.

Die Erfolgsgeschichte von Netflix ist einzigartig: Vom DVD-Verleih und Verkauf zum Streamingdienst und schließlich zum Anbieter sowie Produzenten unzähliger eigener Serien und Filme!

Doch die Konkurrenz schläft bekanntlich nicht: so schossen in den vergangenen Jahren Dutzende andere Streamingdienste aus dem Erdboden. Anbieter wie Prime Video, Disney+, HBO Max, Apple TV+ und zuletzt Paramount+ mischten den Markt auf. Hierzulande gibt es außerdem Anbieter wie Joyn oder Sky (Ticket).

Doch mit Netflix mitziehen? Keine Chance. Die Quantität und zunächst auch Qualität, in der das kalifornische Unternehmen Serien und Filme rausfeuerte, war und ist in der Geschichte des Fernsehens einzigartig.

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"Was machst du heute?" - "Netflix." Der Streamingdienst wurde zum Hobby, zum Synonym für zu Hause auf der Couch rumhängen und in die Glotze starren, zur größten Bedrohung fürs lineare Fernsehen!

Doch dann der Schock: Anfang 2022 verlor Netflix plötzlich Abonnenten. Die Konkurrenz wurde stärker, die eigene Qualität schwächer, während die Preise weiter stiegen. Der Börsenwert des Unternehmens krachte brutal ein.

Vor allem ein Streamingdienst nutzte die Gunst der Stunde: Disney+ holte auf - und zwar ordentlich.

Mit der gigantischen Walt Disney Company im Rücken, jeder Menge Investitionen und Zugpferden wie dem "Star Wars"-Universum und dem "Marvel Cinematic Universe" konnte die Lücke nun geschlossen werden.

Mit 221,1 Millionen Abonnements auf seine Streamingdienste konnte das Unternehmen sogar an Netflix vorbeiziehen (220,7 Millionen Abonnements). Doch so ganz offiziell kann sich Disney trotzdem noch nicht als den neuen Branchenprimus bezeichnen.

Zum einen sind die Einnahmen von Netflix um ein Vielfaches höher! In Südostasien macht Disney+ laut Variety zum Beispiel nur 13,5 Prozent der Gewinne pro Abonnent, die Netflix macht - ein gigantischer Unterschied. Selbst in den USA sind es nur 39 Prozent.

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Zum anderen stört sich Netflix an dem Fakt, dass Disney das Abo eines Disney-Pakets (Disney+, Hulu and ESPN+) als drei Abonnements zählt.

Es liegt also im Auge des Betrachters, ob Disney wirklich schon an Netflix vorbeigezogen ist. Außerdem haben sich inzwischen auch dort die Preise erhöht und werden das in Zukunft auch noch öfter tun.

Es bleibt abzuwarten, ob die User dem Streamingdienst treu bleiben oder sich wieder einen neuen, billigeren Anbieter suchen.