Nach Schießerei in Hamburg: "Aktenzeichen XY"-Zuschauer liefern neue Hinweise
Hamburg - Nach dem öffentlichen Fahndungsaufruf in der beliebten ZDF-Sendung "Aktenzeichen xy...ungelöst" zu einer Schießerei in Hamburg haben sich bereits mehrere Anrufer bei der Polizei gemeldet.

Das bestätigte ein Sprecher am Donnerstag. Die Hinweise zu dem mutmaßlichen Kriminellen Ihaab El-Rawi (28) müssten nun der Reihe nach abgearbeitet werden.
Der damals 26 Jahre alte Mann soll im Hamburger Stadtteil Neugraben-Fischbek (in der Fischbeker Heide) am 3. April 2020 an einer größeren Schießerei beteiligt gewesen sein. Damals war ein anderer 27-jähriger Mann durch einen Schuss in den Oberschenkel schwer verletzt worden. Ein 34-Jähriger wurde bei dem Vorfall in die Hand getroffen.
Insgesamt sollen aber mehrere Männer bis zu 20 Schüsse abgegeben haben. Der Gesuchte war dann zunächst mit einem anderen Verdächtigen festgenommen worden. Er kam jedoch wieder auf freien Fuß, da keine Haftgründe gegen ihn vorlagen.
Erst im November desselben Jahres sei schließlich der Haftbefehl gegen den heute 28-Jährigen erlassen worden. Die Staatsanwaltschaft gab an, dass es möglicherweise einen Zusammenhang zu einem Verfahren mit anderen Beschuldigten gebe, bei denen es um Kokain-Handel gehe.
Damit dürfte ein Streit im organisierten Drogenhandel Hintergrund für die Schießerei in der Fischbeker Heide gewesen sein.
Wo befindet sich Ihaab El-Rawi?

Der Gesuchte war den Angaben zufolge aber nach seiner Festnahme nach Barcelona geflüchtet. In der Sendung am Mittwoch sagte der "Aktenzeichen xy...ungelöst"-Moderator Rudi Cerne (63), dass sich Ihaab El-Rawi inzwischen weiter nach Ägypten abgesetzt haben könnte. Er könnte bewaffnet sein.
Die Staatsanwaltschaft fahndet mit einem internationalen Haftbefehl nach dem 28-Jährigen und wirft ihm versuchten Totschlag vor.
Welche Hinweise genau nach der ZDF-Sendung bei den Beamten eingegangen sind, dazu machte der Sprecher am Donnerstag noch keine weiteren Angaben.
Hinweise nimmt das Landeskriminalamt aber auch weiterhin unter der Rufnummer 040-4286 - 56789 entgegen.
Titelfoto: Polizei Hamburg (Bildmontage)