Hartz und herzlich: Wird Dagmars (†67) Häuschen abgerissen?

Mannheim - Die gute Seele der Benz-Baracken gibt es nicht mehr. Dagmars (†67) plötzlicher Tod beschäftigt die Bewohner des Neubau-Viertels im Mannheimer Stadtteil Waldhof auch Monate später sehr. Und jetzt könnte ihr markantes Häuschen auch noch dem Erdboden gleichgemacht werden.

Dagmar (†67) war infolge eines Hirnschlags verstorben.
Dagmar (†67) war infolge eines Hirnschlags verstorben.  © RTLZWEI

Für Freunde und Fans ihrer verstorbenen Mutter haben ihrer Töchter Anja und Tammy etwas Besonderes vorbereitet. Auf dem Grundstück wird ein Hofflohmarkt veranstaltet, bei dem Andenken mitgenommen werden können und das Haus so leergeräumt wird, erzählt das Geschwisterpaar in der RTLZWEI-Doku "Hartz und herzlich - Tag für Tag Benz-Baracken".

Aber auch der finanzielle Aspekt kann nicht von der Hand gewiesen werden: "Umso schöner können wir ihre letzte Ruhestätte gestalten."

Einer ihrer größten Freunde und Helfer war der Großfamilien-Vater Elvis (49), der sich ebenfalls umschaut. "Hier auf dem Grundstück liegt ein ganzes Leben in Sachen, das wird jetzt alles aufgelöst. Noch ein paar Monate, dann gibt's gar nichts mehr hier, was an sie erinnert. Ich vermute, die Vermieterin wird das Haus abreißen."

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Wäre er kein Hartz-IV-Empfänger und könnte es sich leisten, hätte Elvis laut eigenen Aussagen das Haus gekauft und als Gedenkstätte erhalten.

Zumindest eine Weitervermietung an Dagmars Familie kam für die Vermieterin leider nicht infrage. "Sie hat sich dazu entschlossen, das Haus und das Grundstück zu verkaufen. Uns bleibt nichts anderes übrig, als das Haus zu räumen und das letzte Stück, was wir von unserer Mutter hatten, abzugeben."

Ihre Töchter veranstalten einen Hofflohmarkt.
Ihre Töchter veranstalten einen Hofflohmarkt.  © RTLZWEI

Hartz und herzlich - Tag für Tag Benz-Baracken: "Ich hab' fast jede Nacht Alpträume!"

Elvis (49) kommt schwer über Dagmars Tod hinweg.
Elvis (49) kommt schwer über Dagmars Tod hinweg.  © RTLZWEI

Jeden Tag laufe er an dem weißen Haus vorbei und war bis November 2021 gewohnt, die achtfache Mutter und Oma von 29 Enkeln irgendwie zu sehen. "Und jetzt guckst du, guckst du - keiner da", erzählt Elvis, der seit Dagmars Hirnschlag-Tod auch mit Schlafstörungen zu tun hat.

"Ich hab' mir davor über den Tod nie Gedanken gemacht. Jetzt hab ich fast jede Nacht Alpträume und schlaflose Nächte, weil ich Angst habe, dass ich so sterb' wie sie."

An Dagmars Geburtstag besucht er mit seiner Frau Katrin und zwei seiner Töchter das Grab der Verstorbenen. Ihm fällt es sichtlich schwer, dass seine gute Freundin nicht mehr da ist.

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Derweil laufen im Stadtteil Bauarbeiten. Alte Wohnblöcke wurden abgerissen und neue moderne Häuser hochgezogen.

Elvis macht sich Gedanken. "Wer zieht hier ein? Sind das Leute, die zu uns passen? Du kannst hier keine Leute einziehen lassen, die mit der Rolex rumlaufen, Jaguar oder Rolls-Royce fahren. Es muss eine gesunde Mischung sein, sodass es kein Theater gibt, das haben wir so schon."

Die neue Folge "Hartz und herzlich" - auch mit Geschichten anderer Bewohner - strahlt RTLZWEI am Dienstag ab 20.15 Uhr aus. Bei RTL+ gibt es sie schon jetzt auf Abruf.

Titelfoto: Bildmontage: RTLZWEI

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