Mehr konservative Stimmen: ARD-Kommentare sollen breiteres Meinungsspektrum abbilden

Leipzig - Der künftige ARD-Vorsitzende Kai Gniffke (61) wünscht sich ein breiteres Meinungsspektrum in ARD-Kommentaren.

Kai Gniffke (61) will bei ARD-Kommentaren ein breiteres Meinungsspektrum abbilden.
Kai Gniffke (61) will bei ARD-Kommentaren ein breiteres Meinungsspektrum abbilden.  © Christoph Schmidt/dpa

"Wir müssen ein Klima in den Häusern schaffen, in denen alle Auffassungen, die sich an demokratische Spielregeln halten, einen Platz haben", sagte der Chef des Südwestrundfunks (SWR) am Mittwoch in Leipzig bei einer Diskussionsrunde mit ARD-Intendanten.

Man müsse dann auch den Mut haben, diese laut artikulieren zu lassen. "Das ist sicherlich noch eine Aufgabe", ergänzte Gniffke.

Von Zeit zu Zeit gibt es Kritik unter anderem aus Politik und Medienbranche sowie in sozialen Netzwerken, dass das Meinungsspektrum bei Kommentaren zum Beispiel in der ARD nicht ausgeglichen genug sei und es zu wenig konservative Stimmen gebe.

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Gniffke verwies bei der Konferenz rund um das Thema Gemeinwohlbeitrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zugleich auf Schwierigkeiten, die mit einer solchen Forderung einhergingen, und warnte etwa bei Einstellungsverfahren vor einer Art "Gesinnungsschnüffelei".

Bestimmte Haltungen und Meinungen - der SWR-Intendant führte als Beispiel das Thema Atomkraft an - "haben wir möglicherweise nicht in dem Maße auf einer Kommentatorenliste, wie es möglicherweise dem Durchschnitt der Bevölkerung entspricht", erläuterte er.

Auf der Europäischen Public Value Konferenz in Leipzig wurden am Mittwoch neue Ideen diskutiert.
Auf der Europäischen Public Value Konferenz in Leipzig wurden am Mittwoch neue Ideen diskutiert.  © Hendrik Schmidt/dpa

"Aber nochmal: Ich kann jetzt nicht eine Ausschreibung herausgeben, auf der steht dann: 'Bei gleicher Qualifikation werden Populisten bevorzugt'. Werde ich nicht tun." Das sei die konkrete Frage, wie regele man so etwas ohne zu fragen, was jemand denke. Gniffke übernimmt zum Jahr 2023 den Vorsitz der ARD-Häuser.

Titelfoto: Christoph Schmidt/dpa

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