TV-Programm-Änderung nach Tod von Kino-Star Trintignant
Paris/Strasbourg - Er war ein Charakterdarsteller durch und durch: Jean-Louis Trintignant verstarb am Freitag, 17. Juni 2022, in Paris. Der charismatische und wohl-distanzierte Kinostar drehte mit unzähligen Berühmtheiten, hinterlässt einen wahren Schatz an Filmen. ARTE sendet zu seinem Gedenken mehrere Beiträge.

In 140 Rollen schrieb Trintignant Kinogeschichte! Für die Regisseure Costa-Gavras, Roger Vadim, Eric Rohmer und Michael Haneke stand er vor der Kamera. An der Seite von Brigitte Bardot (87) und Romy Schneider (†43) glänzte er in Kultfilmen.
Dabei trat er oft als Antiheld auf - in wunderbarer Distanz zum Geschehen und prägte dennoch all diese Werke. Vergangenen Freitag ist der französische Schauspieler im Alter von 91 Jahren gestorben.
Seine "Laufbahn" begann als schüchterner Ehemann an der Seite von Brigitte Bardot im Jahr 1956 in "Und immer lockt das Weib" von Roger Vadim. In Frankreich wurde er sofort zum Star - nicht leicht an der Seite der einstigen Femme fatale Bardot.
Der europäische Kultursender ARTE setzt ihm nun ein Denkmal und sendet Dokus und einen "typischen" Tritignant-Film, in dem er gemeinsam mit Romy Schneider spielt.
ARTE zeigt den Klassiker "Le train" mit Romy Schneider

In Gedenken an den legendären französischen Schauspieler Jean-Louis Trintignant ändert ARTE am Mittwoch (22. Juni) das Programm:
Um 20.15 Uhr läuft dann "Le Train - Nur ein Hauch von Glück", der grandiose Spielfilm von Pierre Granier-Deferre (†80) nach einer Kurzgeschichte von Georges Simenon (†86) aus dem Jahr 1973. Im Anschluss, um 21.45 Uhr, kommt die Doku "Trintignant über Trintignant".
In der Mediathek auf arte.tv sind ab sofort verfügbar: "Der Kampf auf der Insel" (Spielfilm von Alain Cavalier, 90), die Doku "Trintignant" sowie das Magazin "Blow Up - Hommage an Jean-Louis Trintignant".

Darum geht in dem bewegenden Filmepos "Le Train - Nur ein Hauch von Glück":
Ein französischer Ort an der belgischen Grenze im Jahr 1940 wird vor der anrückenden deutschen Armee evakuiert. Julien wird in einem Flüchtlingszug nach La Rochelle von seiner Familie getrennt und lernt die Deutschjüdin Anna (Schneider) kennen.
Es ist ein Film, der einfühlsam das private Schicksal vor dem Hintergrund von Flüchtlingselend und Kriegszerstörung im Zweiten Weltkrieg schildert - menschlich anrührend und außerordentlich gut gespielt.
Titelfoto: Imago/United Archives