Ort in der Stille : Das findet Abenteurer Jochen Schweizer "extrem"

Leipzig - Der Unternehmer Jochen Schweizer (64) hat kürzlich ein Buch geschrieben, welches er unter anderem auch dazu nutzte, um auf sein bisheriges, bewegtes Leben zurückzublicken. Im MDR-Riverboat berichtete der Abenteurer, was er heute bereut - und warum eine kleine, einsame Hütte Dreh- und Angelpunkt seiner Existenz ist.

Für manche sind seine Abenteuer, für ihn aber die absolute Stille ein "Extrem": Unternehmer Jochen Schweizer (64).
Für manche sind seine Abenteuer, für ihn aber die absolute Stille ein "Extrem": Unternehmer Jochen Schweizer (64).  © Christian Charisius/dpa

Bereits im November erschien das Buch mit dem Titel "Die Begegnung", in der Schweizer den Austausch zwischen Hakon und Sverir, zwei Männern am Anfang und am Ende ihres Lebens schildert. Die pfiffige Riverboat-Moderatorin Kim Fisher (53) witterte natürlich schnell, dass Schweizer sehr biografisch arbeitet und kam auf den Lebenslauf des Abenteurers zu sprechen.

"Warum gibt es bei dir immer diese Extreme? Warum musst du immer extreme Dinge tun, um dich zu spüren?" wollte Fisher von dem Mann wissen, den man häufig auf gefährlichen Expeditionen, Bungee-Sprüngen oder Ähnlichem beobachten kann.

"Diese Sprünge sind gar nicht das Extreme in meinem Leben. Wenn man so schnelllebig unterwegs ist, ist es eher ein Extrem, wenn man sich an einen Ort der Stille zurückzieht", so Schweizer.

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Für ihn stellt seine Hütte in Norwegen einen solchen Rückzugsort da - in ganz verschiedenen Lebenslagen war der heute 64-Jährige dorthin zurückgekehrt, wo ihm zunächst weder Strom, noch fließendes Wasser, geschweige denn eine Kanalisation zur Verfügung stand.

Jochen Schweizer pflanzte blühenden Garten in karge Landschaft

"Die Norweger vor Ort haben sich über mich amüsiert, weil ich kein Klo hatte und stattdessen jeden Tag mit einem Spaten in den Wald gegangen bin", schmunzelte Schweizer.

Da sich die Hütte hoch oben in einem Felsen befindet, gab es dort auch keine Vegetation oder Erde. Also machte es sich der Unternehmer zur Aufgabe, bei jedem seiner Besuche mehrere Säcke Erde nach oben zu schleppen, um schließlich ein paar Beeren anpflanzen zu können. "Jetzt ist das dort ein blühender Garten", so der 64-Jährige.

Gärtner und Bücher schreiben statt Skydiving und Rafting - scheint Schweizer in höherem Alter ruhiger geworden zu sein? Keineswegs. "Ich hab noch nicht auf alle meine Fragen eine Antwort. Deswegen möchte ich noch viel länger leben", so der Unternehmer in der Talkrunde.

Titelfoto: Christian Charisius/dpa

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