"Müssen die Pille endlich schlucken": Wissenschafts-Journalist Dirk Steffens über die Klimakrise

Leipzig - Fernsehmoderator Dirk Steffens (54) ist für seine Reportagen und Beiträge über unsere Erde, die Tiere und die Wissenschaft bekannt. Im MDR-Riverboat sprach er eindringlich über die nahende Klimakrise - und wie wir diese noch aufhalten können.

Dirk Steffens (54) recherchiert seit Jahren zum Thema Klimakrise - viel Zeit für eine Wende bleibt uns nicht mehr, behauptet er.
Dirk Steffens (54) recherchiert seit Jahren zum Thema Klimakrise - viel Zeit für eine Wende bleibt uns nicht mehr, behauptet er.  © ZDF/Tobias Schult

Von düsteren Aussichten berichtete Dirk Steffens Moderatorin Kim Fisher (53) und den Zuschauern am Freitag im Riverboat: "Man muss es naturwissenschaftlich sagen: Die Welt steht am Abgrund. Es gibt viele ökologische Themen, die sich einem Kipp-Punkt nähern, nach dem es dann keine Reparatur mehr gäbe", stellte der 54-Jährige klar.

Unsere aktuelle Lage beschreibt der "Terra X"-Moderator mit einem passenden Vergleich. "Wenn ein Mensch eine tödliche Krankheit hat, die aber heilbar ist, gibt es eine Medizin dafür. Wir müssen im Moment noch nicht sterben, wir haben aber die Pille dafür und müssen diese aber endlich nehmen", so Steffens.

Zwar würden viele Wissenschaftler schon über den nahenden Kollaps Bescheid wissen - in der Politik sei dies aber leider noch nicht angekommen.

Dirk Steffens über Fleisch- und Fahrverbote: "Verzicht reicht nicht!"

"Wir müssen alle was tun. Nicht mit dem Finger auf andere zeigen: auf die Politik, auf die Autofahrer, auf die, die einen Bauernhof haben. Wir sind die ganze Zeit damit beschäftigt, anderen die Schuld zu geben. Wir sollten zusammenarbeiten. Wir haben nur noch wenige Jahrzehnte Zeit. Je früher wir anfangen, desto angenehmer bleibt und wird das Leben", schlug der neue RTL-Moderator vor.

Die Lösung sei ein Perspektivwechsel: Klimaschutz sollte man nicht nur als Verzicht sehen, etwa auf das Essen von Fleisch oder vom Autofahren, sondern als eine Investition in eine gesunde, schöne Zukunft.

"Wenn keiner Auto fährt oder fliegt, haben wir global 5 bis 7 Prozent CO2-Emission eingespart. Das war viel zu wenig, um die Welt zu retten. Verzicht allein ist eine tolle Sache, setzt ein Zeichen - reicht aber nicht", weiß der Klima-Experte.

Titelfoto: ZDF/Tobias Schult

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