Sportmoderator Kai Ebel erinnert sich: "Helmut Kohl hat mich stramm stehen lassen!"
Leipzig - Kai Ebel (57) hat sich in den vergangenen Jahren einen Namen als Reporter bei der Formel 1 oder als Moderator beim RTL-Promiboxen gemacht. Vor Stars und Spitzensportlern hat er also keine Berührungsängste - bis auf einen!

Wie Ebel am Freitag im MDR-Riverboat gestand, ist er ein richtiges Plappermaul. "Ich spreche wie ein Maschinengewehr. Das Einzige, was mich ruhig stellt, ist ein gutes Essen oder ein Wein", schmunzelte der Reporter.
Ebenfalls zum Verstummen brachte den gebürtigen Mönchengladbacher auch Ex-Bundeskanzler Helmut Kohl (†87). Den traf Ebel vor vielen Jahren beim Heim-Grand Prix am Nürburgring.
"Es war ein vereinbartes Interview, er hatte das eingefordert bei RTl und sagte: Da gebe ich dem Kai Ebel ein Interview", erinnerte sich der Formel 1-Experte.
Während des Interviews dann kam es zu einem auffälligen Zwischenfall: Völlig willkürlich wurde auf einmal die Nationalhymne gespielt - das schien aber niemanden in der Boxengasse großartig zu interessieren.
Helmut Kohl zu Kai Ebel: "Junge, jetzt halt mal die Klappe!"

"Ingenieure schraubten weiter, Fahrer pinkelten weiter, Techniker arbeiteten weiter. Jeder hat seinen Job weiter gemacht. Journalisten redeten weiter und es hat niemanden gestört. Das war völlig normal. Es war nicht so wie heute, wo das inszeniert wird und mit großem Pathos gezeigt wird", erzählte Kai Ebel.
Das schien dem Altkanzler aber gar nicht zu gefallen: Der schlug seinem Interviewpartner empört auf die Schulter.
"Er sagte: Junge, jetzt halt mal die Klappe, das ist unsere Nationalhymne! Und legte die Hände an die Hosennaht, ich natürlich auch und wir sind still gestanden, während alle anderen in der Boxengasse weiter ihrer Arbeit nach gegangen sind. Er hat mich also stramm stehen lassen!", musste der Promiboxen-Moderator abermals lachen.
Der Zwischenfall tat seiner Karriere aber keinen Abbruch: Bis 2021 berichtete er knapp 26 Jahre für RTL live aus den Boxengassen der Formel 1, bevor er sich nun zumindest in diesem Bereich zur Ruhe gesetzt hat.
Titelfoto: Henning Kaiser/dpa