Streiks beim WDR führen zu Ausfällen im TV

Köln - Beim Westdeutschen Rundfunk hat in der Nacht zum Dienstag ein Warnstreik begonnen. Aufgerufen wurden die Arbeitenden vom Deutschen Journalisten-Verband (DJV).

Arbeitende im journalistischen Bereich wünschen sich mehr Gehalt.
Arbeitende im journalistischen Bereich wünschen sich mehr Gehalt.  © Roberto Pfeil/dpa

Gemeinsam wollen sich alle fest angestellten und freien Journalistinnen und Journalisten und auch Volontärinnen und Volontäre des Senders dafür einsetzen, dass mehr Gehälter und Honorare gezahlt werden. Auch Kameraleute und andere Kollegen in technischen Berufen wurden dazu aufgerufen, die Arbeit niederzulegen und mitzustreiken.

Besonders in Köln streiken seitdem die Mitarbeiter und es gab eine Versammlung vor dem 1Live-Haus in der Mörsergasse. Gefordert werden fünf Prozent mehr Gehalt für Feste und fünf Prozent mehr Effektivhonorar für Freie. Auch ein "angemessener Inflationsausgleich" ist Teil der Forderungen.

Bisher gab es laut DJV aber noch kein gutes Angebot vom WDR: "Im Gegenteil. Statt sich als verantwortungsbewusster Arbeitgeber zu präsentieren, legte der WDR trotz Rekordinflation den Gewerkschaften das schlechteste Angebot seit jeher vor", erklärte der DJV. "Deswegen müssen wir nun streiken."

Inflation macht Journalistinnen und Journalisten zu schaffen

Die Mitarbeiter fordern mindestens 5 Prozent mehr sowie einen angemessenen Ausgleich für die Inflation.
Die Mitarbeiter fordern mindestens 5 Prozent mehr sowie einen angemessenen Ausgleich für die Inflation.  © Roberto Pfeil/dpa

Ein Sprecher behauptete gegenüber dem Magazin dwdl.de, dass der Streik "bisher zu keinem größeren Ausfällen im Programm geführt" hat, jedoch konnte das Kölner Magazin "Live nach Neun" am Vormittag nicht ausgestrahlt werden. Stattdessen gab es eine Best-of-Sendung. Auch das Online-Angebot sei heute "deutlich eingeschränkt".

Erst am 19. September soll es weitere Verhandlungsgespräche mit dem WDR geben. Bisher gab es schon vier Runden, doch keine davon mündete in Ergebnissen. Wie der DJV berichtete, habe der WDR lediglich eine lineare Erhöhung der Gehälter zum 1. Dezember angeboten. Außerdem habe das Angebot die aktuelle Inflation "nicht mal annähernd" berücksichtigt. "Mit Wertschätzung gegenüber den engagierten Beschäftigten hat das nichts zu tun", findet der DVJ.

Weiterhin erschwert werden die Verhandlungen dadurch, dass die bisherige Verwaltungsdirektorin Katrin Vernau (49) gerade erst zur Interimsintendantin beim Rundfunk Berlin-Brandenburg gewählt worden ist.

Titelfoto: Roberto Pfeil/dpa

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