Ist Prof. Boerne ein Softie? Viel Gefühl im neuen "Tatort"

Münster - Trennungsschmerz, ein toter Anwalt und eine Entführung: Das alles hat der neue Münsteraner "Tatort: Ein Freund, ein guter Freund", der am heutigen Sonntag um 20.15 Uhr im Ersten läuft, zu bieten. Dabei muss sich Prof. Karl-Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers, 58) eingestehen, dass er seinen Gefühlen doch nicht überlegen ist.

Prof. Karl-Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers, 58) und Frank Thiel (Axel Prahl, 62) sind auf gegenseitige Hilfe angewiesen.
Prof. Karl-Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers, 58) und Frank Thiel (Axel Prahl, 62) sind auf gegenseitige Hilfe angewiesen.  © WDR/Martin Valentin Menke

Man mag es kaum glauben, aber Prof. Boerne hat Freunde. Doch Friedhelm Fabian (Jan Georg Schütte, 59) und dessen Frau Veronika (Proschat Madani, 55) wollen Münster verlassen - aber nicht wegen des Rechtsmediziners. Sie wollen nach Mittelamerika auswandern.

Zur gleichen Zeit wird Anwalt Nikolas Weber (Hadi Khanjanpour, 40) umgebracht. Der Jurist arbeitete für den gefährlichen Mafia-Boss Nino Agostini (Claudio Caiolo, 56), dem ein solcher Mord durchaus zuzutrauen ist.

Während Frank Thiel (Axel Prahl, 62) sich am nächsten Tag um seinen neuen Fall kümmert, kommt für Boerne das böse Erwachen. Nach der langen Nacht hat er einen fürchterlichen Kater.

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Darüber hinaus fällt ihm der Abschied von Veronika Fabian sichtlich schwer, wie seine Assistentin Silke Haller (ChrisTine Urspruch, 52) bemerkt.

Zu alledem kehrt Friedhelm nicht von der Gassi-Runde mit seinem Hund zurück. Wenig später die Erkenntnis: er wurde entführt.

Lohnt sich das Einschalten beim Münsteraner Tatort?

Prof. Karl-Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers, 58) empfindet mehr als nur Freundschaft für Veronika Fabian (Proschat Madani, 55).
Prof. Karl-Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers, 58) empfindet mehr als nur Freundschaft für Veronika Fabian (Proschat Madani, 55).  © WDR/Martin Valentin Menke

Ja, aber es gab schon bessere Fälle von Boerne und Thiel. Es ist dennoch ein guter Krimi, bei dem man unterhalten wird.

Das Besondere an diesem "Tatort" ist, dass Boerne nicht so vernunftgesteuert wie sonst agiert, sondern mitunter von seinen Gefühlen geleitet wird. Die Freundschaft zu Friedhelm und Veronika bedeutet ihm mehr, als er zugeben will.

Jan Josef Liefers findet auch eine Erklärung, warum "KF", wie Boerne von den Fabians genannt wird, trotz seiner speziellen Art langjährige Freunde hat: "Die anhaltenden Freundschaften stammen oft aus Kinder- oder Jugendtagen, aus einer Zeit, wo noch niemand etwas Besonderes war, Karrieren egal waren und man sich mochte, obwohl man sich gut kannte", erklärt er dem WDR.

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Vor allem seine Gefühle für Veronika übermannen Boerne in diesem Fall, was ihn dazu bringt, nicht immer logisch zu handeln.

Doch am Ende ist die Liebe für den Rechtsmediziner nur "eine Fehlfunktion, die fatale Konsequenzen haben kann", wie Boerne selbst sagt.

Titelfoto: WDR/Martin Valentin Menke

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