Totes Baby aus Halle: Neue DNA-Analyse soll zu der Mutter führen

Halle (Saale) - Am 27. Dezember vergangenen Jahres wird am Betriebsgelände der Halleschen Wasser- und Stadtwirtschaft die Leiche eines Babys entdeckt. Die Polizei sucht seitdem auf Hochtouren nach den Eltern des Kindes. Eine neue Methode soll nun weitere Hinweise liefern.

Beamte der Polizei durchkämmen den Fundort der Leiche, um so weitere Spuren zu finden. Nachdem das tote Baby im Dezember entdeckt worden war, hatte die Polizei eine intensive Fahndung nach dessen Eltern gestartet.
Beamte der Polizei durchkämmen den Fundort der Leiche, um so weitere Spuren zu finden. Nachdem das tote Baby im Dezember entdeckt worden war, hatte die Polizei eine intensive Fahndung nach dessen Eltern gestartet.  © Marvin Matzulla

Die Rede ist von der sogenannten Phänotypischen Analyse, wie "Kripo live" am Sonntag berichtete.

Anders als bei bisherigen Verfahrensweisen könne die DNA bei der Phänotypischen Analyse nicht nur mit bekannten Daten abgeglichen werden. Auch diese Methode sei bereits in dem Fall angewendet worden, führte jedoch zu keinem Ergebnis.

Die Phänotypische Analyse könne nun zumindest über Haarfarbe, Augenfarbe, Hautfarbe und Alter der Person Aufschluss geben.

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Die DNA-Spur, die derzeit im Fokus der Ermittlungen liegt, fand die Polizei im Zuge der Spurensicherung rund um den Fundort des toten Babys. Sie wurde daraufhin mit der DNA des Babys verglichen.

Das Ergebnis: "Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist sie der Mutter zuzuordnen. Diese versuchen wir nun zu ermitteln", erklärte Michael Ripke von der Polizeiinspektion Halle.

Leipziger Institut warnt: Hoffnungen nicht zu groß werden lassen

Alle bisherigen Maßnahmen sollten jedoch nicht zum Auffinden der Eltern des Kindes führen. Deshalb setzen die Ermittler nun auf die Phänotypische Analyse.
Alle bisherigen Maßnahmen sollten jedoch nicht zum Auffinden der Eltern des Kindes führen. Deshalb setzen die Ermittler nun auf die Phänotypische Analyse.  © Marvin Matzulla

Seit Auffinden der Leiche ermittelt die Polizei intensiv in dem Fall. "Wir haben eine breite Fahndung durchgeführt, Anwohner befragt und Flyer verteilt. Leider fiel die Rückmeldung verhaltener aus, als wir es uns erhofft hatten", so Ripke.

Auf die Phänotypische Analyse setzen die Ermittler nun erstmals in Halle. Am rechtsmedizinischen Institut im benachbarten Leipzig werde die Methode bereits angewandt. Von dort kamen indes bereits Warnungen davor, sich überzogene Hoffnungen durch das Verfahren zu machen. Die Analyse könne keinen spezifischen Täter hervorbringen, lediglich den Personenkreis eingrenzen.

Vonseiten der Polizei scheint jedoch auch das bereits ein Schritt in die richtige Richtung zu sein. Wie Michael Ripke sagte: "Das Ergebnis könnte uns zumindest in eine gezieltere Richtung bringen."

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Die Behörde sucht indes weiterhin nach Zeugen, die am 27. Dezember verdächtige Beobachtungen gemacht haben oder Schwangere kennen, deren Lebensumstände sich plötzlich verändert haben.

Hinweise gehen an die Hallenser Kriminalpolizei unter Tel. 0345/2241291.

Titelfoto: Marvin Matzulla

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