Hamburg - Nach dem Erscheinen seines wenig aus der Nase gezogenen Kriminal-Romans in Anspielung auf einen echten Fall wird der Polizei-"Nestbeschmutzer" Jakob Stiller aus Hamburg aufs Land versetzt. Und hat im ZDF-Samstagskrimi "Wendland - Stiller und die Geister der Vergangenheit" direkt die erste Leiche vor sich liegen.

Das Landeskriminalamt Hamburg ist an einem dicken Fisch dran. Sie observieren einen Deal auf der Reeperbahn, wollen die Täter auf frischer Tat ertappen und festnehmen. Einsatzleiter Heiner Kempff (gespielt von Andreas Anke, 49) ist nervös und will sich die Chance "nicht durch die Lappen gehen" lassen.

Als eine Frau mit Kinderwagen bei dem Obst- und Gemüsehandel anhält und die Waren begutachtet, ist sich Kempff sicher: "Die hängt da mit drin!" Er brüllt "Zugriff" und die Polizisten strömen in den Laden, es fallen Schüsse. Die Mutter wird erschossen, hatte mit dem Fall aber nichts zu tun.

Bei dem Einsatz war auch Ermittler Jakob Stiller (Ulrich Noethen, 62) zugegen, der in den Monaten danach einen Kriminalroman verfasste, dessen Inhalt sich mit den Geschehnissen des Einsatzes deckt und der darin bemängelt, dass kein Beamter zur Verantwortung gezogen wurde.

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Seine Tochter Ayana Stiller (Sylvana Seddig, 37), die zur Kriminalrätin aufgestiegen ist, spricht ihn auf sein Buch "Schattentänzer" an. Er behauptet: "Das ist alles Fiktion. Handlung, Figuren frei erfunden, das steht gleich auf der ersten Seite."

Stiller gibt aber auch zu, dass alles von damals wieder hochgekommen ist, nachdem es im vergangenen Jahr die Anweisung gegeben hatte, alle Beweismittel aus dem Fall zu vernichten. Ein Unding, wie er findet.

Für den Ermittler kommt es aber noch dicker: Auf Raten seiner Vorgesetzten - darunter auch seiner Tochter - wird er ins Wendland abgeschoben, wo er fortan in höherer Position als Hauptkommissar zugange sein soll.

Auf der fiktiven Dienststelle Dahlow im Landkreis Lüchow-Dannenberg soll er Kriminalhauptkommissar Jürgen Fauth (Dominic Raacke, 63) beerben, der kurz vor der Pensionierung steht, mit dem er aber übergangsweise noch ermitteln wird.

Obwohl in der Kleinstadt neben Einbrüchen, Diebstählen und randalierenden Jugendlichen nicht viel los ist, wartet nach Stillers Ankunft direkt eine Leiche auf ihn.

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Unter einem Nadelbaum wird Stefan Kraus (Hans Heller, 65) tot aufgefunden. Rechtsmediziner Dr. Schmidtke stellt einen aufgesetzten Schuss an der rechten Schläfe des Biohof-Inhabers fest.

Schnell entpuppt sich der Fall als ein als Selbsttötung getarnter Mord. Und die Ermittlungen führen bis zu den Protesten gegen das Atommülllager Gorleben ins Jahr 1980 und einem ebenfalls jahrzehntelang zurückliegenden Banküberfall zurück.

Aber die Frage bleibt: Wieso musste Kraus sterben?

Das ZDF strahlt "Wendland - Stiller und die Geister der Vergangenheit" am Samstag ab 20.15 Uhr aus. Vorab gibt's den Krimi bereits in der Mediathek.