Von den "Dark"-Machern: Wird "1899" der nächste Netflix-Hit aus Deutschland?
Potsdam - Als Ende 2017 die erste Staffel der Mystery-Serie "Dark" erschien, wurden viele Zuschauer auf der ganzen Welt, aber vor allem hierzulande überrascht: Hochkomplexes Storytelling, atmosphärische Inszenierung und brillantes Schauspiel - alles in einer Serie "Made in Germany" geeint? Ein (positiver) Schock! Nun meldeten sich die "Dark"-Schöpfer mit dem Trailer ihres neuen Projekts zurück.

Gut zwei Jahre nach dem Erscheinen der dritten und letzten Staffel von "Dark" auf Netflix steht mit "1899" nun die nächste Mystery-Serie von Baran bo Odar (44) und seiner Frau, Jantje Friese, in den Startlöchern.
Die Erwartungen sind enorm, schließlich gehört "Dark" laut Bewertungsportalen wie IMDb zu den beliebtesten Serien aller Zeiten! Doch lange war nicht besonders viel über das neue Projekt, für das Friese das Drehbuch schrieb und bo Odar Regie führte, bekannt.
Nun veröffentlichte Netflix den ersten Teaser und machte damit klar: "1899" wird ein düsterer Mystery-Thriller, der den Zuschauer wieder einmal an die Grenzen des menschlichen Abgrundes führen will.
Dabei wurde neben "Dark"-Star Andreas Pietschmann (53) ein großes internationaler Cast zusammengetrommelt, zu dem unter anderem die Britin Emily Beecham (38, "28 Weeks Later", "Cruella"), der Däne Lucas Lynggaard Tønnesen (21, "The Rain") und der Spanier Miguel Bernardeau (25, "Élite") zählen.
Dass die Darsteller dabei aus vielen großen Nationen Europas stammen, ist kein Zufall, sondern ganz im Sinn der Serien-Handlung.
Der erste Teaser-Trailer zeigt die düstere Welt von "1899"
Darum geht es in der Mystery-Serie "1899"
Denn die Serie handelt von einem großen Dampfschiff, das zu einer Reise über den Atlantik - Richtung Amerika - ablegt. An Bord sind dabei Passagiere der verschiedenen europäischen Nationalitäten versammelt.
Wie es der Titel nur allzu deutlich verrät, spielt die Story im Jahre 1899. Die Reisenden wollen das neue Jahrhundert voller Hoffnungen weit weg von ihren Heimatorten beginnen. Doch im Teaser verrät eine Frauenstimme: "Sie rennen alle vor etwas weg - warum sonst würde jemand woanders hingehen?"
Spätestens als ein zweites Schiff auf den Weiten des Ozeans entdeckt wird, ist an eine harmonische Überfahrt nicht mehr zu denken. Stattdessen verwandelt sich die Reise in einen schrecklichen Albtraum.
Kann Baran bo Odar mit "1899" an "Dark" anknüpfen?

Regisseur Baran bo Odar hat sich mit dem Projekt Großes vorgenommen. Anders als "Dark" - das zu Beginn eher in die Kategorie "Überraschungserfolg" zu verordnen war - wird "1899" von Anfang an im Fokus zahlreicher Film- und Serien-Liebhaber stehen. Viele "Dark"-Fans warten seit Langem gespannt auf die mysteriöse neue Serie aus Deutschland.
Damit "1899" visuell mindestens genauso beeindruckend und atmosphärisch wird, haben sich die Schöpfer eine besonders aufwändige Technik zu Hilfe genommen: Ein sogenanntes Volume-Set kam während der Dreharbeiten zum Einsatz.
Dabei wird nicht vor dem inzwischen branchentypischen Green-Screens, sondern vor einer riesigen Wand bestehend aus hochauflösenden LED-Bildschirmen gefilmt. "Es ist wie der größte Fernseher, den Sie jemals sehen werden, und wir spielen davor", sagte Darsteller José Pimentão laut einer Mitteilung von Netflix.
"Es wäre eine ganz andere Erfahrung, wenn wir das auf Green-Screen machen würden", fügte seine Kollegin Emily Beecham hinzu. "Du konntest die ganze Landschaft vor dir sehen [...] – du schaust wirklich auf das Meer."
Ob dieser visuelle Trick sich tatsächlich positiv auf die Optik und das Schauspiel ausgewirkt hat, können alle Mystery-Fans schon bald selbst überprüfen. Die Serie soll noch in diesem Jahr auf Netflix erscheinen. Wann genau, ist allerdings noch nicht klar.
Titelfoto: Netflix/Rasmus Voss