Erpresser-Bande macht Knast unsicher: Was geschah alles hinter Gittern der JVA Diez?

Koblenz - Wegen Drogenschmuggels, Erpressung und Nötigung im Gefängnis stehen vom Donnerstag (9.30 Uhr) an insgesamt zehn Angeklagte vor dem Landgericht Koblenz.

Die Männer sollen unter anderem Drogen an ihre Mitgefangenen verkauft haben (Symbolfoto).
Die Männer sollen unter anderem Drogen an ihre Mitgefangenen verkauft haben (Symbolfoto).  © DPA

Den Männern im Alter zwischen 28 und 50 Jahren wird vorgeworfen, zwischen 2012 und 2016 Gefangene mit Amphetaminen, Kräutermischungen und Subutex-Tabletten im Gefängnis Diez im Rhein-Lahn-Kreis versorgt haben.

Hinzu gekommen seien Bedrohungen von Mitgefangenen einschließlich dem Zwang, für die Angeklagten Drogen zu verstecken, sowie die Eintreibung von Schutzgeld. In einem Fall sei außerhalb des Gefängnisses von einem Angehörigen eines Gefangenen 1000 Euro an einen Mittelsmann der Angeklagten gezahlt worden.

Die Staatsanwaltschaft wirft den zehn Angeklagten die Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung vor. Sie hätten eine Gruppe gebildet, welche sich den Regeln der Organisation "Diebe im Gesetz" unterworfen habe.

Diese Organisation zählt nach früheren Angaben des Bundeskriminalamts (BKA) zu den gefährlichsten Gruppierungen der organisierten Kriminalität. Die "Diebe im Gesetz" hätten sich schon in Stalins Straf- und Arbeitslagern gegründet.

Inzwischen haben sie laut BKA wie in der einstigen Sowjetunion auch in deutschen Gefängnissen Netzwerke gebildet.

Die Männer sollen sich an Regeln der gefährlichen Organisation "Diebe im Gesetz" gehalten haben (Symbolfoto).
Die Männer sollen sich an Regeln der gefährlichen Organisation "Diebe im Gesetz" gehalten haben (Symbolfoto).  © DPA

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