Dresdner ist der Retter der fast vergessenen Obstbäume

Kreischa - Rund 25. 000 Quadratmeter Wiese, 300 Obstbäume und viele längst vergessene Sorten: Der Dresdner Max Röber (33) rettet in seinem Obstgarten "Am Eichberg" alte Sorten vor dem Verschwinden.

Max Röber (33) ist nicht nur leidenschaftlicher Musiklehrer: Mit Hingabe rettet er alte Apfelsorten.
Max Röber (33) ist nicht nur leidenschaftlicher Musiklehrer: Mit Hingabe rettet er alte Apfelsorten.  © Steffen Füssel

Ganz besonders liegen ihm seine mehr als 90 verschiedenen Apfelarten am Herzen. Und bald kommt eine weitere Sorte hinzu.

Eigentlich ist Röber Musiklehrer am Gymnasium in Heidenau. "Die Streuobstwiese gehört meiner Familie, ich bin hier aufgewachsen und als Kind war das Ganze hier der schönste Spielplatz überhaupt für mich." Er kennt hier jeden Baum, betreibt den Garten in der mittlerweile sechsten Generation.

Mit der Zeit wuchs aber auch sein Interesse an den alten Obstsorten. "Vor allem meine Oma Erika (89) hat mir viel Wissen mitgegeben, mir viel beigebracht." Heute ist die Bewirtschaftung des großen Obstgartens ein Ausgleich zu seinem Job. "Es ist für mich entspannend, hier zu sein und die Bäume zu beschneiden oder auch die Früchte zu ernten."

Röber ist Mitglied im Sächsischen Pomologen-Verein. "Seit vier Jahren küren wir eine besonders schützenwerte Obstsorte", sagt Röber. "Diesmal fiel die Wahl auf den 'kleinen Herrenapfel'. Den kannte selbst ich noch nicht." Dabei war diese Art Apfel bereits um 1800 in der Region bekannt. "Heute gibt es aber nur ganz wenige Exemplare, deshalb freue ich mich, dass ich dieser Sorte eine Heimat auf meiner Wiese geben kann."

Für den Apfelsorten-Retter ist das Ganze aber dennoch nur ein Hobby. "Was wir hier ernten, kommt Freunden und der Familie zu Gute, die uns bei der Ernte helfen."

Sowas gibt's nur bei ihm: Die Apfelsorte "Gravensteiner" wächst auf Römers Wiese, im Handel kann man sie gar nicht kaufen.
Sowas gibt's nur bei ihm: Die Apfelsorte "Gravensteiner" wächst auf Römers Wiese, im Handel kann man sie gar nicht kaufen.  © Steffen Füssel

Titelfoto: Steffen Füssel