Bis zu 8 Spuren! Sachsen will aus A4 eine Super-Autobahn machen

Auf manchen Abschnitten der A 4 nimmt der Verkehr immer mehr zu, stöhnen Pendler. Doch selbst wenn Abschnitte in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen werden, ist ein Ausbau nicht sicher.  © Holm Helis

Dresden - Staufalle A4: Immer wieder stöhnen Pendler und andere Autofahrer über den dichten Verkehr. Der Freistaat will bis zum Sommer den Ausbau von zwei Abschnitten beantragen. Eine Initiative von Abgeordneten macht Druck.

Die Allianz der Oberlausitzer Landtagsabgeordneten hat den zunehmenden grenzüberschreitenden Verkehr als Problem ausgemacht - sie will den Ausbau der A4 zwischen dem Dreieck Nossen und Görlitz (TAG24 berichtete).

Das Haus von Verkehrsminister Martin Dulig (43, SPD) räumt diesem Komplettausbau keine Chance ein. Aber: Der Verkehr östlich von Dresden nimmt zu. "Aufgrund der aktuellen und prognostizierten Verkehrsmengen ist vorgesehen und realistisch, einen Antrag für den sechsstreifigen Ausbau der A4 zwischen Dresden-Nord und Pulsnitz zu stellen", so ein Ministeriumssprecher.

Laut Ministerium gilt ein Verkehrsaufkommen von 60.000 Fahrzeugen / 24 Stunden als untere Grenze für einen sechsstreifigen Ausbau. 2016 lag die durchschnittliche Verkehrsmenge zwischen 62.000 (bis Hermsdorf) und 42.000 im Raum Burkau.

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Mehrere Landtagsabgeordnete, darunter Marko Schiemann (M., CDU) und Stephan Meyer (36, CDU) wollen den Ausbau der A4 bis Görlitz.  © Steffen Füssel

Verkehrsminister Martin Dulig (43, SPD) hatte zuletzt vergeblich versucht, den achtstreifigen Ausbau zwischen den Dreiecken Nossen und Dresden-Nord in den Bundesverkehrswegeplan 2030 zu bekommen.

Das Ministerium plant, einen erneuten Antrag für den Abschnitt zu stellen. Sollte dies wieder scheitern, wäre dort auch eine von vielen erhoffte Freigabe des Seitenstreifens nicht möglich.

Der Bautzner Abgeordnete Marko Schiemann (62, CDU): "Wir respektieren, dass schrittweise vorgegangen werden muss. Aber wir verlieren den Gesamtausbau bis Görlitz nicht aus den Augen."

Die Naturschützer vom BUND Sachsen halten gar nichts von den Plänen. Sachsens BUND-Chef Felix Ekardt (45): "Jeder Fernstraßenausbau macht das Autofahren attraktiver und erzeugt damit neuen Verkehr. Klima-, Natur- und Gesundheitsschutz verlangen jedoch deutlich weniger Verkehr."