Ex-RWE-Chef Rombach bastelt an CFC-Ausgliederung!

Chemnitz - Was er beim FC Rot-Weiß Erfurt nicht schaffte, soll Insolvenz-Anwalt Rolf Rombach (65) jetzt beim Chemnitzer FC e.V. schaffen: Der Thüringer Experte wurde beauftragt, den Gesellschaftervertrag zur Ausgliederung der Profiabteilung des CFC auszuarbeiten.

Rombach wurde von Rechtsanwalt Klaus Siemon (59/im Bild) damit beauftragt, einen Gesellschaftervertrag zur Ausgliederung der Profiabteilung des CFC auszuarbeiten.  © Harry Härtel/Haertelpress

Der Auftrag kommt von Klaus Siemon (59). Der umstrittene Kölner Rechtsanwalt betreut derzeit die Insolvenz des sächsischen Viertligisten, konnte auf der Gläubigerversammlung Ende September im Chemnitzer Amtsgericht die Ausgliederung durchdrücken.

Unter anderem hatte CFC-Trainer David Bergner in einer dramatischen Rede mit Rücktritt gedroht, sollten die Gläubiger, wie von Siemon-Gegnern beantragt, den Insolvenzverwalter abwählen (TAG24 berichtete).

Der erste Entwurf des Gesellschaftervertrags liegt jetzt vor, weitere Abstimmungen über den Inhalt sollen folgen. Rolf Rombach erklärte: "Eine Ausgliederung ist nicht der Anfang vom Ende, wie viele behaupten. Sie ist der notwendige Schritt in Richtung Rechtssicherheit und stabile Wirtschaftlichkeit des Vereins."

Rombach war jahrelang Präsident des FC Rot-Weiß Erfurt. Nachdem auch dieser Verein bereits 2017 in die Insolvenz geriet, scheiterte der Rechtsanwalt mit Ausgliederungsplänen. Daraufhin trat er im November 2017 frustriert zurück.

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Ralf Rombach trat erst im vergangenen November bei Rot-Weiß Erfurt zurück, weil er mit der Ausgliederung einer Profiabteilung scheiterte.  © Picture Point/Gabor Krieg/Kerstin Kummer

Insolvenzverwalter Klaus Siemon bastelt seit Monaten im Hintergrund an der Ausgliederung, wurde auch am 12. August 2018 beim 3:0-Auswärtssieg des CFC auf der Haupttribüne in Erfurt bei angeregten Gesprächen mit dortigen Verantwortlichen gesehen.

In einer Mitgliederversammlung im November sollen die Mitglieder des CFC ausführlich über die Pläne informiert werden. Das Konzept sieht vor, die erste Mannschaft sowie die A- und B-Jugend des CFC in eine Kapitalgesellschaft auszugliedern.

Hauptgesellschafter bleibt mit 51 Prozent der Chemnitzer FC e.V., die restlichen 49 Prozent sollen für bis zu 4,9 Millionen Euro an Investoren verkauft werden. Dabei darf kein Investor mehr als zehn Prozent der Anteile erwerben. Damit soll eine Abhängigkeit von einzelnen Kapitalgebern verhindert werden.

Gegen die Pläne Siemons hatte es wochenlang Widerstand gegeben, vor allem das fehlende Mitspracherecht der rund 2700 Vereins-Mitglieder wurden kritisiert. Außerdem überschatteten juristische Auseinandersetzungen zwischen Siemon und den aktuellen CFC-Chefs - Aufsichtsratsvorsitzender Uwe Bauch und Präsdient Andreas Georgi - das Verfahren.

Die beiden hatten von Siemon Hausverbot erteilt bekommen, die Entscheidung wurde vor Gericht aber größtenteils für ungültig erklärt.