Dresden - Die Stars der legendären DDR-Fernsehserie "Barfuß ins Bett" haben nach der Wiedervereinigung in der Bundesrepublik größtenteils ihre Karrieren in Film und Theater fortgesetzt. Nicht so Robert Huth (34). Der damalige Kinderstar, der den quirligen Sohn des Arztes Dr. Schön spielte, kickte sich stattdessen in die deutsche Fußballnationalmannschaft.

Offenbar wuchs im Ost-Berliner Stadtteil Biesdorf damals ein Multitalent heran. Bei den "Barfüßlern" avancierte er als Klein Robert (so auch sein Filmname) - kaum vier Jahre alt - schon bald mit seinen flotten Sprüchen und seinem spitzbübischen Lachen zum Publikumsliebling.

Den Kinderschuhen als "Barfuß-Star" entwachsen, entdeckte er, dass noch mehr in seinen Füßen steckt: Er wurde Fußballer, zuerst beim VfB Fortuna Biesdorf, dann beim 1. FC Union Berlin. Seine Profikarriere begann 2001, mit dem Wechsel zum britischen Erstligisten FC Chelsea.

Der 1,91-Meter-Mann war gefragt: Es folgten die Vereine Middlesbrough und Stoke. 2004 dann kam der Durchbruch: Huth debütierte an seinem 20. Geburtstag für die Nationalmannschaft, in der er bis 2009 aktiv war.

Seit 2015 spielt er in der Innenverteidigung von Leicester City. In England nennen seine Fans ihn "The Berlin Wall" (Berliner Mauer), wegen seiner Standhaftigkeit in sportlichen Zweikämpfen.

Vom vorlauten Bengel ist heute nichts mehr zu spüren. Robert Huth lebt zurückgezogen mit seiner Frau und seinen zwei Kindern in einem Landhaus in England. 2007 hatte er von Fernsehen und Co. ganz und gar genug. Er hörte auf, Interviews zu geben.

Einer Fußballzeitschrift gegenüber begründete er das so: "Ich habe keine Lust mehr, die immer selben Fragen zu beantworten."