Frau kauft gesundes Reitpferd, dann folgt der Ärger

Bautzen - Das war nicht nur dreist, sondern auch gefährlich: Als Reitpferd verkaufte Melanie D. (23) den 14 Jahre alten Wallach Mashal an die Reitanlage Großerkmannsdorf. Doch das Tier hat eine Rückenkrankheit, gilt als unreitbar.

Reitvereins-Chefin Yvonne Henker (39) wurde ein krankes Pferd verkauft.  © Thomas Türpe

Glücklicherweise fiel der Schwindel schnell auf: "Ich hatte Mashal bei eBay-Kleinanzeigen entdeckt", sagt Yvonne Henker (39), Vorsitzende der Reitanlage Großerkmannsdorf. "Den habe ich mir angeschaut, für 2800 Euro gekauft und zu uns geholt." Eigentlich hätten auf dem Tier Anfänger das Reiten lernen sollen. "Mir fiel kurz darauf auf, dass das Tier lahmte und einknickte", so Henker.

Wütend warnte sie deshalb im Netz vor der Verkäuferin und bekam prompt Antwort von der Dame, die das Pferd ursprünglich an die Betrügerin verkauft hatte. "Sie hat mir gesagt, dass sie das Pferd nur als Beipferd für 500 Euro verkauft hatte", so Henker. Der Wallach leidet nämlich am Kissing-Spines-Syndrom, einer Bandscheibenerkrankung, die zu plötzlichen Schmerzanfällen führt. "Das hätte zu bösen Unfällen führen können!", sagt Henker.

Mittlerweile hat Melanie einen Teil des Geldes zurückgezahlt, Mashal verbringt nun seinen Lebensabend in Großerkmannsdorf.

Zum Prozess erschien die Angeklagte allerdings Mittowch nicht im Bautzener Amtsgericht, auch die Polizei fand sie nicht an ihrer Wilthener Adresse. So bekommt sie jetzt einen Strafbefehl von 100 Tagessätzen zu je 30 Euro.

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Wallach Mashal sieht zwar toll aus, ist wegen einer Rückenkrankheit aber unreitbar.