Polizist bei Kontrolle von getuntem Moped umgefahren: Noch für Monate im Krankenhaus

Gersdorf/Dresden - Am Donnerstagabend krachte ein alkoholisierter Mopedfahrer (20) ohne Führerschein mit seinem getuntem Bike in eine Kontrollstation der Polizei und verletzte dabei einen Beamten schwer. Nun wurden weitere Details bekannt.

Bei dem Zusammenstoß stürzte der Mopedfahrer auf die Straße.  © xcitepress

Wie die Polizei am Freitag mitteilte, war der Mopedfahrer ohne Führerschein, jedoch mit 0,12 Promille unterwegs. Sein Moped soll vermutlich frisiert gewesen sein und keinen Versicherungsschutz besessen haben.

Auf die Zeichen der Beamten, anzuhalten, reagierte der Mopedfahrer nicht. Stattdessen versuchte er, der Kontrolle im Haselbachtaler Ortsteil Gersdorf auszuweichen. Als er schließlich an einem Polizisten vorbeifahren wollte, krachte er in einen anderen.

Mit schweren Verletzungen musste der Beamte, der Eric heißt und 32 Jahre alt ist, mit einem Hubschrauber in das Dresdner Universitätsklinikum geflogen werden. Dort liegt er nach einem Bericht seines Kollegen Robert Hoppe, der an der Kontrollstelle mit ihm im Dienst war, noch immer.

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Im Netz sammelt er nun Spenden, um Eric bei der Genesung zu unterstützen.

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Gersdorf: Kollege sammelt Spenden für verletzten Polizisten

Unter anderem diese Anhaltekelle der Polizei zerbrach bei dem Unfall.  © xcitepress

Emotional beginnt der Spendenaufruf von Hoppe, der an dem Tag schon vorn herein lieber nicht arbeiten wollte: "Am Abend des 03. September hätte ich gern mit meiner Familie den zweiten Geburtstag unserer kleinen Tochter gefeiert", erklärte er.

Und weiter: "Stattdessen kniete ich neben meinem verunfallten Streifenpartner, hielt seine zitternde Hand."

Er brachte sich und seinen Kollegen in Sicherheit, rief Verstärkung und Ärzte zum Unfallort. Auch behielt er seinen Streifenwagen und verunfallten Mopedfahrer im Blick.

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Robert Hoppe berichtete weiter, dass der 32-Jährige noch in der Probezeit war. Für seine Familie samt Hund saniert er momentan ein Haus "mit viel Eigenleistung".

Doch dann kam der Unfall. Gleich an drei Tagen hinter einander musste der Polizist operiert werden. Seitdem liegt Eric auf der Intensivstation.

Grund für den enormen OP-Aufwand: "Sein Bein wurde beim Unfall durch die Fußraste des Mopeds unterhalb des Knies fast komplett durchtrennt", so Hoppe im Spendenaufruf. Auch ein Schlüsselbein wurde gebrochen.

"Daumen-drücken-Phase" dauert weiter an

Hoppe stellt weiterhin klar: "Er hat den Unfall überlebt, ist aber noch nicht endgültig über den Berg." 

Und weiter: "Zurzeit befinden wir uns alle in der Phase Daumen-drücken."

Ärzte sagten gegenüber Robert Hoppe und Angehörigen des Unfallopfers, dass er noch Monate auf der Intensivstation bleiben müsse. Daran würden sich umfangreiche Reha-Maßnahmen anschließen.

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In der Zwischenzeit soll die Sanierung seines Eigenheimes jedoch nicht ins Stocken geraten. Dafür sammelt Hoppe nun 50.000 Euro an Spenden auf BetterPlace. "Um die nun fehlende Eigenleistung durch Fachkräfte zu ersetzen und um seine Familie zu entlasten", wie er schrieb.

Erics Kraft solle nicht in dieses Bau-Projekt fließen, sondern in seine Genesung, schloss sein Kollege ab.

"Wir alle glauben an dich und wissen um deinen Willen und deinen Ehrgeiz", so Hoppe. "Wichtig ist, das du sprichwörtlich wieder auf die Beine kommst."

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