Folterwerkzeug oder Sex-Spielzeug? 200 Daumenschellen beschlagnahmt

Hamburg - Was wollten die Empfänger damit anstellen? Der Zoll hat 200 Daumenschellen in Hamburg beschlagnahmt.

Mit den Daumenschellen können auch Zehen gefesselt werden.  © Hauptzollamt Hamburg

Den Fund machten die Zöllner bereits Ende März bei einem Logistikunternehmen im Hafen, teilte der Zoll erst am Mittwoch mit. Dort entdeckten sie zwei Kartons mit je 100 Daumenschellen aus Taiwan.

Laut Mitteilung waren die Kartons unter einer Menge Dinge aufgeführt, die im Sicherheitsgewerbe eingesetzt werden sollten.

"Eine der Positionen war dabei deutlich mit Daumenschellen beschrieben. Dies ließ die Kollegen sofort hellhörig werden und sie ordneten eine Beschau an", sagte Pressesprecher Oliver Bachmann.

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Das Problem: Deren Einfuhr in die Europäische Union ist verboten. Denn Daumenschellen gelten in der EU als Folterwerkzeug. Da hilft es auch nicht, dass auf der Verpackung steht, sie seien für den Polizeieinsatz entworfen worden.

Allerdings dürfen Daumenschellen innerhalb der EU gehandelt werden. Die Polizei setzt sie allerdings nicht ein. Aber in der Sadomaso-Szene haben die Fesseln ihre Fans. Wofür die gefundenen 200 Stück bestimmt waren, ist unbekannt.

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Zwar wirbt die Verpackung damit, dass die Daumenschellen für den offiziellen Polizeieinsatz entworfen wurden, doch in Deutschland werden sie dafür nicht benutzt.  © Hauptzollamt Hamburg

Die Staatsanwaltschaft Hamburg ermittelt im aktuellen Fall. Verstöße gegen die Anti-Folter-Verordnung der EU können im Falle eines Urteils eine Strafe von drei Monaten bis fünf Jahren Haft zur Folge haben.

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