Zwei junge Touristinnen kaltblütig ermordet

Rabat/Marokko - Sie wollten die Welt erkunden. Liebten Wandern, Klettern und Spaß haben. Doch ihre Reise fand ein schreckliches Ende.

Louisa Vesterager Jespersen war eine abenteuerlustige Frau.  © Screenshot Facebook Louisa Vesterager Jespersen

Am Fuß des bei Wanderern beliebten Berges Toubkal in Marokko sind die Leichen zweier junger Frauen aus Skandinavien gefunden worden. Bei den Opfern handelt es sich um die 24-jährige Louisa Vesterager Jespersen aus Grinstad in Dänemark und ihre 28-jährige Freundin Maren Ueland aus dem Ort Bryne.

Die Studentinnen wurden mit mehreren Messerstichen in ihrem Zelt gefunden, das sie im Base Camp des Atlas-Gebirges nahe dem Ort Imlil aufgeschlagen hatten.

Wie die Polizei mitteilt, konnte bereits ein verdächtiger Mann festgenommen werden. Ob es sich bei dem Verhafteten tatsächlich um den Mörder handelt, ist noch nicht bekannt.

Die beiden Mädchen waren seit einiger Zeit in Marokko unterwegs. Sie wohnten laut dem TV-Sender "NRK" einige Tage in Marrakesch, bevor sie sich am Sonntag auf den Weg zum Atlasgebirge machten.

Im Bergdorf Imlil bereiteten sie sich auf ihre große Wanderung vor. Der Ort ist bekannt für Touristen und ein beliebter Anlaufpunkt, bevor es in die Wildnis geht. Der 4167 Meter hohe Toubkal ist der höchste Berg Nordafrikas und liegt rund 70 Kilometer südlich von Marrakesch. Doch soweit kamen die jungen Frauen nicht.

"Ganz Imlil ist schockiert. Das ist eine Tragödie für unseren Ort. Hier ist es normalerweise sehr sicher.", sagte ein Touristenführer der Zeitung "VG". Kein Trost für die trauernden Eltern der Touristinnen.

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Maren Ueland war laut ihrer Mutter immer auf Sicherheit bedacht.  © Screenshot Facebook Maren Ueland

"Alle mochten sie, sie glaubte nie an das Böse. Als sie von Marokko sprach, haben wir ihr davon abgeraten. Man hat ihr den Hals aufgeschnitten, und keiner kann bisher sagen, ob sie gelitten hat", sagte Helle Jespersen, die Mutter eines der Opfer, der Zeitung "BT".

Auch Marens Mutter war schockiert: "Sie dachte immer an ihre Sicherheit. Die Mädchen haben vor dieser Reise an alle Vorsichtsmaßnahmen gedacht", sagte sie in einem Interview. Doch all die Vorsichtsmaßnahmen haben leider nichts gebracht.

Die Universität, an der die beiden studierten, zeigte sich geschockt über die Nachrichten aus Marokko und setzte die Fahnen auf Halbmast. Die beiden Frauen studierten in Norwegen unter anderem Kultur und Naturführung.

Am Dienstag reisten Polizisten aus Norwegen und Dänemark nach Marokko. Dort sollen die Ermittlungen zu dem Fall intensiviert werden.