Glauchau - Der Dienst im Namen Gottes kann manchmal ganz schön anstrengend sein: Ulrike Lange (45) ist trotzdem Pfarrerin mit Leib und Seele. Seit März betreut sie gleich drei Gemeinden zwischen Dennheritz und Remse - ein flotter Dreier im Auftrag Gottes.
Seit dem 1. März kümmert sich Ulrike Lange um drei Gemeinden mit sechs Kirchen und rund 1 500 Mitgliedern. Das Gebiet erstreckt sich von Dennheritz und Niederschindmaas über Gesau und Jerisau bis nach Weidensdorf und Remse.
Eine Aufgabe, die bis vor ein paar Jahren noch drei Pfarrer erledigten. Doch da immer mehr Menschen aus der Kirche austreten, wurden viele Gemeinden zusammengelegt. Der Kirchenbezirk Zwickau zählte 2010 noch 44 800 Mitglieder, 2015 waren es nur noch 39 700. "Früher war die Kirche ein fester Bestandteil im gesellschaftlichen Leben. Es ist traurig, dass das Interesse abnimmt", findet die Pfarrerin.
Zum Aufgabenbereich der vierfachen Mutter gehören neben Trauungen, Taufen, Beerdigungen und Gottesdiensten auch Besuche in der Gemeinde. "Der Kontakt zu den Menschen ist mir sehr wichtig", erzählt Ulrike Lange. Eigentlich sollte sie mindestens einen Tag in der Woche freihaben. Aber sie gesteht: "Das habe ich bisher noch nicht geschafft." Allein die Vorbereitungszeit der beiden Gottesdienste nimmt bis zu acht Stunden in Anspruch.
Doch auch der Tag einer Pfarrerin hat nur 24 Stunden. "Ich muss schauen, welche Besuche mir am wichtigsten sind. Es werden Wünsche offenbleiben." Aber die Pfarrerin ist eine Kämpferin: ""Es ist schon wirklich sehr viel, was auf mich zustürmt. Aber das ist der Beruf, den ich liebe."