Da werden Erinnerungen wach: Hier steht Dresdens letzter DDR-Spielplatz

So sahen die typischen Spielplätze zu DDR-Zeiten aus.  © DPA

Dresden - Wer im „Osten“ groß geworden ist, erinnert sich an Kletterpilz samt Kletterrakete, die bis 1989 auf keinem Spielplatz fehlen durften. Doch mittlerweile haben beide Seltenheitswert. Jetzt wurde der letzte Ost-Spielplatz der Stadt saniert. Hier spielt es sich wie früher!

208 städtische Spielplätze gibt es in Dresden. Auf keinem einzigen befinden sich noch annähernd so viele ehemalige „Stahlrohrgeräte“ wie an der Freifläche an der Aachener Straße. Auch dort verschwanden ab 2014 offiziell aus Sicherheitsgründen die ersten Ost-Geräte.

2015 gab es aber eine groß angelegte Befragung unter Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, wie „ihr“ Spielplatz umgestaltet werden soll. „Dabei gab es immer wieder und vor allem auch von Kindern das Feedback, dass sich viele mit den alten Geräten identifizieren, sie von früher kennen und erhalten wollen“, sagt Architekt Florian Ehrler, der den Platz im Auftrag der Stadt umplante.

Die Überraschung: Der TÜV war mit den Ost-Geräten völlig einverstanden. Architekt Ehrler: „Die alten DDR-Richtlinien sind vergleichbar mit heutigen Normen.“ Auch die Stadt wollte plötzlich den letzten Ost-Spielplatz erhalten. Obendrein stimmte der Denkmalschutz, der ein Veto hätte einlegen können, zu.

Daher wurden Kletterrakete, Kletterpilz, Hangelbogen und das Stufenreck neu verzinkt, an den Schweißnähten ausgebessert und tiefer im Boden verankert.

„Auch ich kannte die Geräte von früher. Es ist schön, dass wir ein Stück Zeitgeschichte erhalten konnten“, so der Landschaftsarchitekt. So viel Ostalgie beeindruckte nicht nur Erwachsene. Bei der Wiedereröffnung des auch um neue Spielgeräte erweiterten Spielplatzes stürmten die Kinder zuerst die alten Ost-Geräte ...

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Kevin (10) nimmt den neuen „alten“ Spieplatz an der Aachener Straße in Trachau gerne in Beschlag.  © Steffen Füssel
Überblick über den sanierten Spielplatz in Trachau.